homöopathischer shitstorm

vielleicht erzählt das folgende mehr über den zustand unserer gesellschaft und des diskurslevels – ich schreibe das auf, für die nachwelt. alles begann heute nacht um eins, als ein social media-account einer krankenkasse folgendes twitterte:

erwartbar gibt es ein kleines shitstörmchen im wasserglas. es folgen links auf aktuelle artikel, die der homöopathie jegliche wirksmakeit absprechen. es gibt die berechtigte frage, warum globuli von den krankenkassen erstattet werden, nicht jedoch brillen (deren wirksamkeit – nunja – sichtbarer ist). heute morgen kam dann vom gleichen account:

aber da war es längst zu spät.

von der amalgamierung der medien

Rudolf Stumberger hat auf heise telepolis seit dezember eine artikelserie über das ende der fotografie veröffentlicht. darin nicht nur trübsinn und technologie- und gesellschaftskritik. sondern auch auswege aus der misere in form der gedanken von Allan Sekula.

  1. Die Fotografie – ein verlorenes Medium

    “… war Fotografie Entdeckung, war Fotografie die Spur des Lebens. Diese Spur ist im Digitalen verlorengegangen und kann [nicht] durch ein Retro-Design […] wiederbelebt werden […] Was bleibt, ist das Zitat.”

  2. Der Luxus der Nichtfotografie

    “Die sozialdokumentarische Fotografie ist noch mehr als wie je zuvor zu einem medialen Spektakel ohne Konsequenzen geworden.”

  3. Das Super-Selfie und die Schnäppchenjagd

    “Was vorher ein abgrenzbarer und klar definierter Abbildungsakt war, wird nun zu einem Zustand. Das Bild in digitaler Verbreitung wird zur Allgegenwärtigkeit und wir werden in diese Allgegenwärtigkeit der Bilder vollständig eingehüllt.”

  4. Das letzte Aufbäumen der Fotografie als Kunst

    “Noch einmal stellt sich die Fotografie als grotesk überzeichnetes Einzelwerk dar, bevor es sie endgültig granularisiert und zum Zustand wird.”

  5. Die tausend Augen der Dr. Merkel

    “Damit wird freilich die Beziehung zwischen Bild und Situation gekappt…”

  6. Neue Beschriftungen für die Welt-Bilder

    “Es gibt die Welt außerhalb und unabhängig von uns – aber das Bild, das wir uns von dieser Welt machen, kann mehr oder weniger wahr sein und bedarf der kritischen Überprüfung.”

Filmkritik: Amy – The Girl Behind the Name (2015)

beieindruckende doku über das werden und vergehen einer ganz großen. der film bedinet sich zahlreicher originalaufnahmen und verzichtet weitgehend auf retroperspektivische erinnerungen ehemaliger weggefährten. viel musik, viele o-töne, auch von freunden. beleuchtet wird die rolle des vaters, des ehemanns und natürlich der medien. teilweise fehlte mir der backround – so gut kenne ich mich nicht aus. aber das ist nicht weiter dramatisch. ihre selbstzertörung erlebt man hautnah mit, erst war die musik ihr ventil, dann kamen die drogen und letztendlich konnte sie keiner retten. atmosphärisch dicht und unbedingt empfehlenswert.

falschparker einfach anzeigen

hier gibt es eine schöne vorlage zur erstattung einer anzeige, wenn mal wieder jemand falsch parkt, bspw. auf dem radweg. der autor liefert auch begründung und argumente, falls noch jemand skrupel wegen denunziantentum hat:

Klar will jeder seine Mühle vor der Tür stehen haben. Habt ihr euch mal überlegt, wie das bei einem 3-stöckigen Mehrfamilienhaus überhaupt gehen soll? Vielleicht nicht. Und vielleicht ist es euch auch gar nicht aufgefallen, aber das geht nicht. Da ist nicht genug Platz. Auch nicht auf dem Geh- und Radweg. Denn auch wenn da in dem Moment, in dem ihr des Deutschen liebstes Kind dort abstellt keiner da ist, da kommen Leute. Und die wollen da lang. Das versteht sogar der begriffsstutzigste Falschparker, denn sonst würde er einfach auf der 4-spurigen Straße stehen bleiben und sich gar nicht erst die Mühe machen von der Fahrbahn rüberzulenken.

sollten wir alle mal machen, soviel zeit muss sein. und wer sein auto auf dem radweg abstellt, der nimmt ein bußgeld in kauf, weiß aber, dass die wahrscheinlichkeit gering ist, erwischt zu werden. es müssen nicht zwangsläufig neue gesetze her, vorhandene sollten nur durchgesetzt werden.

(via)

Sherlock S302 – The Sign of Three | Im Zeichen der Drei (2014)

seit langem mal wieder begeistert von einer tv-produktion. die serie hatten wir schon mal angefangen, überzeugt vor allem durch tolle effekte, schnell schnitte und eine rasante erzählweise. hier gehts um die hochzeit zwischen John Watson und Mary Morstan. großartig der junggesellenabschied und die parallelen erzählstränge.