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print stürbt

Tatort: Lauf eines Todes (1990) – Stoever & Brockmöller
1990 war AIDS noch ein Thema, ist ja heute leider nicht mehr so. Außerdem werden die Machenschaften der BILD-Zeitung kritisiert, in aktuellen Tatorten undenkbar. Ansonsten mittelmäßiger Fall um das Tabu-Thema Homosexualität verheirateter Männer. Nicht besonders spektakulär.
+++ LINK +++ Erstausstrahlung: 21.01.1990 +++
[xrr rating=3/7]
wort des tages: „räumfaul“
im tagesspiegel gefunden: geht um hausbesitzer, die keinen schnee schippen und streuen und alte leute deswegen umfallen.
niiu in der roiberhöhle

symbolbilder #1
die FR hat die printversion dieses artikels über intimchirugie mit einem brötchen bebildert. plumper gings wohl nicht.
gerade eben ein probeabo der frankfurter rundschau bestellt
schon allein wegen völkerverständigung, roland koch im speziellen und hessen im allgemeinen. um vorurteile abzubauen. und überhaupt: print ist garnicht tot, sondern immernoch der beste zeitvertreib für lange arbeitswege. und die FR habe ich glaube ich noch nie gelesen, wird langsam zeit.
contra touristen@berlin
der tagesspiegel hatte mal wieder einen artikel über crazy partypeople aus dem ausland, die in mitte total funny durch die kneipen ziehen und sich besaufen. der untergang des abendlandes, typischer sommerlochfüller, klar.
viel interessanter wirds ein paar meldungen weiter beim russischen schrottbus.
und überhaupt touristen! abgeschafft gehören die. da geht ja nun auch die s-bahn mit gutem beispiel voran. die bvg müsste jetzt eingentlich nachziehen und mal wieder generalstreiken. die taschenausfuhrsteuer von letztens müsste eingeführt und toristenfressende bären ausgesetzt werden. das wären maßnahmen, da staunt der laie und der fachmann wundert sich.
Mein Tag mit der FAZ
Vor mir liegen die Trümmer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von Heute. Vielleicht zu mehr als 80% gelesen während einer langen Zugfahrt. Viel Blabla, selbst im sonst soliden Wirtschaftsteil. Ausland geht immer und ist durchweg spannend. (deutsche) Innenpolitik langweilt, muss aber sein. Das Ressort Füllhorn scheint sich mit dem Finanzmarkt einen Wettbewerb um besonders kreative Drogen zu liefern, beide sind dabei unlesbar. Nichts neues also im bedruckten Holz? Einige neue Vokabeln habe ich gelernt (und werde sie klug in meinen Konversationen in den nächsten Tagen einfließen lassen…): „der Markt ist überkauft“, „der Risikoappetit kehrt zurück“, „sexuell entgrenzte Charaktere“, „Disinflation„ – am spannendsten war noch die Geschichte mit dem Uran der insolventen Gebrüder Lehmann… ansonsten bleibt nicht viel. Jeden Tag Zeitungs lesen? Gerne. Aber ich hab‘ auch noch andere Sachen zu tun…
neues aus der stauferstadt
morgen früh gehts endlich los. ich bin schon ganz hibbelig:
…und das lohnt sich! denn auf dem weihnachtsmarkt in bad wimpfen gibt es jetzt auch schnee:
…und wichtig auch zu wissen: bad wimpfen ist eine jener 300 städte mit besonders historischen altstädten, die die ZEIT letzte woche auswählte.
geschichten aus dem nichts
totale von schräg oben. man sieht einen mann vor einem rechner sitzend. schütteres haar, nachlässig gekleidet. das zimmer ist klein und nicht sehr aufgeräumt. neben dem monitor dampft ein kaffee, zwischen seinen zähnen klemmt eine brennende zigarette. seine augen kneift er verbissen zusammen. der rauch steigt ihm in die augen. im hintergrund leise musik.
stimme aus dem off: man müsste mal wieder was bloggen, seit fast einer woche nun funkstille hier.
die kamera fängt nun langsam an zu rotieren und zoomt weich auf den monitor. man sieht einen cursor in einem ansonsten leeren textfeld blinken.
stimme: themen gibts schließlich genug.
kamera huscht flüchtig über ein voll gekritzeltes notizbuch. dann nahaufnahme seines gesichts. schmerzverzerrt. zu einer grimasse entstellt.
mann: über den bayerntrojaner oder über kurt beck im allgemeinen oder herrn gravenreuth im speziellen.
cut. finger huschen über die tastatur. das klacken wird lauter. dann wieder stille. die hände bleiben auf den tasten und verkrampfen sich zu fäusten.
stimme aus dem off: oder mal wieder ein video posten. der bildzeitung richtig eins auswischen…
die kamera wandert langsam durch zimmer, zeigt dabei verschiedene details in nahaufnahme. alltägliche gegenstände, die verstreut auf dem boden liegen.
stimme aus dem off: oder mal wieder was aus meinem leben erzählen, es gibt doch eigentlich soviel zu berichten.
kamera rotiert jetzt mitten im raum wird schneller, die musik wird lauter. ab und zu sieht man den mann, er krümmt sich vor seinem monitor, sackt nun zusammen, fällt seitlich vom stuhl. bleibt reglos liegen. das bild wird schwarz.
stimme: oder einfach mal nichts sagen. ist manchmal auch besser so.
brandenburg baut ab
…und zwar alles. so lesen wir heute erstaunt im tagesspiegel:
„In drei Städten […] soll auf ausgewählten Kreuzungen getestet werden, ob ohne Ampeln und Zebrastreifen, ohne Verkehrsschilder und ohne Bürgersteige womöglich weniger Unfälle passieren. Lediglich die Vorfahrt-Regel „Rechts vor Links“ gilt weiter.“sowas! shared space heißt das konzept und es wird vor allem in den niederlanden geprobt zurzeit. der schönste satz findet sich bei wiki: „Dem Autofahrer soll bewusst werden, dass er Teil eines sozialen und kulturellen Gefüges ist, dem er sein Fahrverhalten anpassen muss.“ und das in brandenburg! wir werden sehen, wie sich das entwickelt. interessant ist das konzept allemal! übrigens: die netzeitung schreibt heute über den niedergang des trottoirs. und der bär wußte es schon immer besser und sagte zum tiger:
„Der Gehweg heißt Gehweg, weil man hier geht, er heißt aber auch Bürgersteig, weil hier die Bürger gehen sollen. Du bist ein Bürger.“ (Janosch, 1990)[bildquelle]
programmhinweis:
morgen ist wieder Nächste Ausfahrt Wedding. alternative und geführte radtouren durch berlins weddingsten bezirk. fahrräder kann man wohl kostenlos ausleihen. und die tour zur gesundbrunnenquelle ist wohl das higlight. die blödzeitung hat schon über das wunder vom wedding berichtet. da kann ja nix mehr schiefgehen, oder?
Programm:
12. Juli 2008, ab 13 Uhr – Start: Gleimstraße, vor Gleimtunnel
13 Uhr:
„Afrika küsst Asien“, Spezialführung mit den Jugendlichen von Route 65 / plus Führung durch Brauerei Eschenbräu (Treffpunkt: 13 Uhr vor Gleimtunnel, mit Fahrrad; oder direkt um 13.30 Uhr am U-Bahnhof Leopoldplatz, vor Karstadt in der Müllerstraße)
14 Uhr und 16 Uhr:
Führungen Gesundbrunnenquelle (Fahrradtour)
16 Uhr:
Expedition hinter den Gleimtunnel (Fußgängertour)
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schwein auf der flucht
die süddeutsche zeitung hat heute zwei lustige meldungen und sichert sich damit einmal mehr die stellung als satiremagazin. oder ist das gar wirklich passiert und das leben selbst ist eine satire? wie dem auch sei: here we go:
Nur ein Schwein hatte dabei Schwein: Zwei der Tiere konnten wieder eingefangen und mit einem Polizeikombi zur Wache am Hauptbahnhof gebracht werden. Dort holte der Bauer, der seine Tiere inzwischen als vermisst gemeldet hatte, sie noch in der Nacht ab. Das dritte Schwein befindet sich weiter auf der Flucht. (link)
Ein Funktionär der Jungen Union legte mit einer fingierten Bombendrohung den Flughafen Verona lahm, weil er unbedingt seinen Flieger noch erreichen wollte. (link)ach, und die kommentare in münchen sind auch nicht besser als irgendwo anders…
heute wird woanders gelesen:
Wir haben eine neue Jugendbewegung. Und diese Jugend muss sich dafür nicht einmal bewegen. Lassen wir sie einfach mal machen. Denn die Chefs, die sie mal haben werden, wenn die heutigen Entscheider den Weg alles Irdischen, Nicht-Digitalen, gegangen sind, waren auch alle mal jung und zwar mit ihnen zusammen. Die Politiker, die sie wählen, waren bei StudiVZ oder haben so getan, als würden sie auf die deutsche Fahne urinieren. Und Google wird es beweisen können.(Malte Welding erklärt peinliche bilder im netz und warum personalchefs auch nur menschen sind. lesebefehl!) zugegeben, ich hab auch probleme damit, mich im netz darzustellen. vieles wird weggelassen, anderes getunt. nur ja nix peinliches für später veröffentlichen. aber im gegensatz zu manch gleichaltrigen die ich so kenne, bin ich schon eine netzhure. muss halt jeder für sich entscheiden, blabla. und diese wahrnehmung hat sich eben verschoben. es sind wieder die jugendlichen, die lockerer damit umgehen. und weil es fast alle aus ihrer generation so machen werden sie auch niemals ein problem damit bekommen. denn das schlimmste was uns passieren kann ist eine prüde und verklemmte gesellschaft. in der sich niemand was aufmüpfiges zu sagen traut. überhaupt die jugend! wie sie alle lächeln und ihre glückshormone ausschütten! pah!