Arbeitslosigkeit und niedrige Einkommen spielen überhaupt keine Rolle. Wirtschaftliche Benachteiligung erklärt nicht den Erfolg der AfD. […] Viel wichtiger ist eine grundsätzlich fremdenfeindliche Einstellung – besonders gegenüber Muslimen – gepaart mit der diffusen Angst der Überfremdung. Die Diskussion über wirtschaftliche Gründe für den Erfolg der Rechten führt also in die Irre. Das verbindende Element der AfD-Wähler ist Fremdenfeindlichkeit.

welche voraussetzungen müssen eigentlich gegeben sein, dass einer in der s-bahn andere menschen anpinkelt?

“Christoph Sch. stammt aus Thüringen. Er hat keinen Beruf erlernt, war Hartz-IV-Empfänger und ist vielfach vorbestraft – mehrfach einschlägig. Seine letzte Entlassung nach einer Strafhaft war im Februar 2015. Danach tauchte er in Berlin auf und fiel in der Hauptstadt bereits Ende März 2015 als Rechtsextremist auf.”

tagesspiegel, 26.04.16: Rechtsextremer S-Bahn-Pöbler muss in Haft

anmerkungen zu bleicherode, thüringen

eine kleinstadt bei nordhausen, oben links in thüringen. kurz vorm harz, kurz vorm westen. keine 7.000 einwohner, dafür eine lange geschichte. und vor allem: meine oma wohnt dort, hier habe ich oft meine sommerferien verbracht, dieser kleine ort wurde zu meine zweiten heimat.

von weitem und wahrscheinlich auch aus dem weltraum sieht man den riesigen rückstandsberg. denn hier wurde jahrzehntelang kalisalz aus der erde geholt. nach der wende war das vorkommen erschöpft bzw. die förderung zu teuer, seitdem fehlen hunderte arbeitsplätze. tourismus gibt es kaum, die jungen ziehen weg und die kleinstadt blutet aus. leerstand, vergreisung – hier hat man den strukturwandel nicht verkraftet. das ist sehr schade, denn es ist eine schöne stadt mit viel fachwerklicher altbausubstanz.

und viel wald und bergen, ideal zum wandern und so.