Filmidee: Verloren nach dem Fall

eine drehbuchidee. für einen konzeptionellen konzeptfilm. eine metaliteraturverfilmung mit autobiographischem hintergrund.

blauer raum  - febr 2007

wir sehen eine renovierungssituation. ein mann steht auf einem stuhl, streicht mit einer farbrolle die wand weiß. unter ihm zeitungspapier, farbkleckse, farbeimer, pinsel. seine klamotten sind unspektakulär, jeans, t-shirt, beides fleckig, vollgekleckst, alt, speckig.

nachdem die kamera eine weile ruhte, ihn still beobachtete, zoomt sie langsam an sein ohr, der blick fällt auf seine kopfhörer, kleine in-ear-dinger, die vorher nicht auffielen.

aus dem off dringt leise, aber immer lauter werdend, Peter Matić‘ stimme:

Aber wenn von einer lang zurückliegenden Vergangenheit nichts mehr übrig ist, nach dem Tode der lebendigen Wesen, nach der Zerstörung der Dinge, verweilen ganz alleine, viel fragiler, aber lebenskräftiger, immaterieller, ausdauernder, treuer, der Geruch und der Geschmack noch lange Zeit, wie Seelen, entsinnen sich, warten, hoffen, auf den Ruinen von allem übrigen, und tragen, ohne zu wanken, auf ihren kaum wahrnehmbaren Papillen den ungeheuren Bau der Erinnerung.
Combray, S. 72, Übersetzung Kleeberg, 2002 – (( zitate geklaut von dieser seite: ))

die kamera zoomt wieder heraus, auf dieselbe einstellung wie am anfang. wir schauen dem mann beim streichen zu. stoisch, scheinbar ohne müdigkeit, streicht er. unterbrochen nur von seinen regelmäßigen eintauchen der farbrolle in den eimer. währenddessen immernoch Matić’ stimme aus dem off

weißer raum - febr. 2007

dann der fall, nach einem erneuten abstieg und eintauchen der rolle in den eimer und wieder-auf-den-stuhl-steigen, passiert es: er rutscht, der stuhl kippelt bedenklich, der mann stürzt, ungebremst und nirgends festhaltend zu boden, auf den rücken. bleibt da liegen. schnitt. die kamera an der decke, sehen wir den mann zwischen seinen werkzeugen liegend von oben. teilweise weiß, weil der eimer kippte. er kann sich nicht bewegen. ist er gelähmt? die off-stimme wird wieder lauter:

Im Zustand der Krankheit merken wir, daß wir nicht allein existieren, sondern an ein Wesen aus einem ganz anderen Reich gefesselt sind, von dem uns Abgründe trennen, das uns nicht kennt und dem wir uns unmöglich verständlich machen können: unseren Körper.
– Guermantes S.417 –

und so geht das dann weiter. auf seinem mp3-player befindet sich die 7 tage nonstop lesung von Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. die frage ist nun, ob er zuerst dehydriert oder seinem player der akku ausgeht.

ich finde offenes ende besser. und ihr so?

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ich bin dann mal weg. gleich spielt deutschland und währenddessen überfalle ich die sparkasse nebenan. damit das dings hier auch was zu zählen hat. hehe

(via)