berlin ist woanders. heute: essen, nrw

der besuch in essen war kurz, schmerzlos und eigenartig nichtssagend. quartiert waren wir im stadtteil altenessen am karlsplatz, eine ecke, die aussieht wie der wedding, nur mit noch mehr spielhallen und weniger kulinarischer vielfalt. sämtlicher einzelhandel wurde vom großen einkaufszentrum gefressen und so will man da auch schnell wieder weg. dann noch messegelände, das ist aber unspektakulär und sieht aus wie alle messegeländer dieser welt. der hauptbahnhof ist vor allem voll.

die rückreise von essen war dann eher eine odyssee: da in berlin ein stellwerk ausgefallen ist, gab es keine ICEs von köln nach hamm. logisch, oder? also verstopfter regio über bochum, dortmund und noch mehr ruhrgebiet. schön und entspannt reisen ist was anderes.

berlin ist woanders. heute: hamburg

Halt mich fest
Ich glaub ich brauch das jetzt
Kauf mir ein Bier
Ich trink es dann bei mir
Ich steige ein und bin dann
Gern allein
Nach Bahrenfeld im Bus
[tocotronic]

eine verspätete replik auf den hier. besser spät als nie.

bahrenfeld ohne bier ist auch nicht besser. da wird wohl nur gearbeitet. frühmorgens sind da jedenfalls alle aus der s-bahn ausgestiegen und in die büros gehetzt. was ich nicht gesehen habe: das teilchenbeschleunigerdings desy. das liegt nämlich woanders, dazu wikipedia ganz traurig:

Seit der Eröffnung der Bundesautobahn 7 Mitte der 1970er Jahre ist Bahrenfeld allerdings in zwei Teile zerschnitten, ihm wurde damit das Zentrum genommen. (wiki)

ansonsten sieht hamburg aus wie berlin, nur ein tick sauberer, aufgeräumter, gediegener. aber kommt wahrscheinlich auf die gegend an.

dann abends hauptbahnhof und EC verpasst und lieber auf den ICE gewartet, der fährt später, kommt aber fast zeitgleich an. der hambuger hauptbahnhof ist architektonisch schon mal total klasse, der berliner vielleicht auch, doch in dem verläuft man sich ja lieber. drumherum sind lauter dubiose gestalten, so eine art berliner originale. wahrscheinlich von der hamburger bürgschaft aufgestellt, um das image zu wahren. die gegend da ist auch touristen abschrecken. und wer solche schilder aufstellen muss, der hat echt ein problem mit gewalt im öffentlichen raum:

die mülleimer und die s-bahnen sind knallrot statt orange. die menschen sehen exakt identisch aus, und reden auch nicht viel anders. ach, wir sind schon viel zu globalisiert, um noch essentielle unterschiede zwischen städten fest stellen zu können.