gerade wurde ich auf über 30 geschätzt. an manchen tagen ein kompliment. heute voll daneben. denke ich doch schon die ganze zeit über mich und mein leben nach. nicht sehr schön, sag ich euch. vielleicht denke ich auch zuviel. aber alles im alkohol zu ersäufen bringt nichts. meine gedanken also, gedacht irgendwann anfang dezember im trüben jahr 2007:
wozu das alles im internet? liest ja doch keiner. bringt kein geld und bei jeder story fängst du von vorn an. feedback ist rar und die konkurrenz unüberschaubar groß. egal, was du machst im netz, es wird untergehen in der schieren masse. trotzdem macht die masse als ganzes das ganze (bessere) netz. es gibt einen schönen satz, der mir immer wieder einfällt: "…it symbolizes the hope and enthusiasm of an entire generation…". und deswegen poste ich meine gedanken auch jetzt und hier. weil es sicher irgendwen da draußen gibt, der genau das gleiche denkt. weil ich das jetzt denke, gerade zeit hab und mir nichts besseres einfällt. weil es zu kalt ist um rauszugehen und ich mich um das thema erbrecht drücken will (keine angst, ist nur vorbereitung für uni).
was wäre ich wohl internet, ohne die netten menschen, die ich hier kennen gelernt habe? ohne die ganzen tools, die seiten, die dienste, die mich jeden tag neu überraschen. die links! die ideen, die bilder und die texte. es summiert sich alles zu einem großen teil in meinem leben, auf den ich nicht mehr verzichten möchte. bin ich abhängig? womöglich. aber ich führe auch ein offline-leben. und, man glaubt es kaum, ich habe immernoch freunde.
die frage aber, die sich immer wieder stellt: willst du ewig so weitermachen? das internet lebt von neuen ideen, input, updates. es gibt keinen stillstand. der flow verlangt opfer. jeden tag, stündlich und steht niemals still. das ist gut, aber manchmal wünsche ich mir weniger tempo. denn irgendwann bin auch ich mal über 30 und komme vielleicht nicht mehr hinterher. ahh, egal, sicher ist dann sowieso alles zu spät…
[update:] nachdem ich jetzt zwei pizzen gegessen und einen kaffee getrunken habe, gehts insgesamt besser. war wohl doch nur der hunger. ich mach jetzt erbrecht. ideas anyone?
hab ich schon danke gesagt?
das wars, jetzt kommt nicht mehr viel. zeit also, zurück zu blicken. und weil wir hier sehr dienstleistungsorientiert sind, gibts die zwölf wichtigsten einträge mundgerecht serviert. nach meinem gutdünken selektiert. here we go:
JANUAR: d[r]üseneffekt -> heute nachmittag – der lieblingseintrag der spamhorden. und am meisten geklickt. damals war sturm, besonders in den medien. und es war langweilig auf arbeit. am ende kam ich dann völlig durchnäßt zuhause an.
FEBRUAR: ubahnfahren im fieberwahn I – II – III – IV – fast eine woche quälte ich mich krank auf arbeit und schrob darüber. kann man lesen.
MÄRZ: chaostage hannover [fragmente] – cebit in hannover. ich war dabei und schreibe alles auf. sehr wirr.
APRIL: ging dann los mit dem tagebuch eines innenministers und wurde politisch. das ist es bis heute. wobei ich ein ausgewogens themnsprektrum will aus politik und schwachsinn. kein gegensatzpärchen? na denn…
MAI: inneres zerwürfniss – demonstrieren in zeiten des terrors. eine entscheidungshilfe.
JUNI: bedenkliche nachrichten aus dem netz – flickr wurde böse und das internet verlor ein weiteres mal seine unschuld. trieb mich zeitwesie woanders hin, bin aber wieder zurück. ein bitterer nachgeschmack bleibt. und die erkenntnis, wieviel dynamik eine kritische masse an nutzern schaffen kann. auch negative für den jeweiligen dienst.
JULI: impressiv – ich war im museum und muss darüber schreiben. reflektion 2.0 – so geht das.
AUGUST: aus. vorbei. – der eintrag, als wo das internet starb. aber nur bei mir. manchmal erschrecke ich vor meinen eigenen gedanken.
SEPTEMBER: fear and loathing in bad wimpfen – eine meldung über die Wimpfener Terror-Truppe (WTT), schließt mit der forderung überwachungsstaat! jetzt! so absurd kann das leben sein.
OKTOBER:: strajk! – die bahn streikt irgendwie. aber die züge kommen an. nur später.
NOVEMBER: hier schreibt der kulturpessimist noch selbst – sehr verkopfte abrechnung mit dem begriff flatrate.
DEZEMBER: Hey little world! You know… – einmal mehr gedanken über netzkultur und die nutzer. ansonsten gabs nur weihnachtskalender.