in wedding nichts neues

seit jahren unternimmt @moabit@mastodon.social die sogenannte #zehnmeterreise. ich bin großer fan und mag das konzept: was gibt es wunderliches vor der eigenen haustür? heute mittag aus gründen im sprengelkiez unterwegs. es ist grauer verregneter april, an den ästen hängen bereits die sonnenbrillen.

Kamera: Sony α6000, Kit-Objektiv 16-50

#b2503

gemeinsame demo am samstag von verdi, EVG, berliner mieterverein und weiteren. schreckliches wetter und viel zu wenig teilnehmer. geht allen noch viel zu gut.

nebel leuchten

der weg ins büro bei langsam sich lichtendem nebel anfang märz. die (für mich) neue sony α6000 mit kitobjektiv fühlt sich noch etwas ungewohnt an. zuviele knöpfe, menüpunkte, möglichkeiten, das überfordert. guckt man durch den sucher oder aufs display? der akku wird schnell leer, das mag am wetter liegen.

nichts los am brandenburger tor, der schaden vom unfall im januar ist noch nicht repariert. mehrere reisbusse mit großer POLIZEI-aufschrift düsen den 17. juni runter, die scheiben getönt, sodass man nicht sieht, ob wer drinnen sitzt.

nebel über dem holocaust-mahnmal, düster, so grau in grau. ob der architekt diese wirkung beabsichtigt hat?

und überall absperrband, mal nützlich, mal unsinnig. wo kommt das immer nur her.

spiegelungen, details der glasbetonmonster – sie stoßen mich ab und faszinieren mich. seelenlose gebäude, in ihrer gleichförmigkeit in details verschieden. funktional und ohne charakter. das muss man fotografisch mehr heraus arbeiten.

you’re the product being sold

anfang der woche in einer charlottenburger kneipe: ein tüp wanzt sich an uns ran, wir unterhalten uns nett, er macht einen symphatischen eindruck. ein paar biere später fragt er beiläufig, ob wir ihm bei seinem business helfen wollen. super leicht verdientes geld. nur ein paar telefone sollen zurück gesetzt werden, er kauft sie in deutschland und verkauft sie in afrika, zeigt auch ein offizielles schreiben auf portugiesisch auf seinem telefon. an dieser stelle wird er penetrant, zickt, als wir höflich ablehnen, beschimpft uns. der leser ahnt es, dieses lukrative geschäft ist uns leider entgangen.

ein paar wochen zuvor, meine verstörten eltern berichten von merkwürdigen anrufen und sms. haben sehr gut reagiert, aufgelegt und ignoriert.

dann sind da noch die fake-verkäufer und auch käufer auf ebay-kleinanzeigen, die mit diversen betrugsversuchen um die ecke kommen. in diesem subreddit kann man täglich davon lesen.

influencer versuchen seit jahren, uns übers ohr zu hauen. sie vermitteln authentizität, die beworbenen produkte sind dabei mal plump, mal subtil im fokus. oder sie verkaufen uns gleich das gesamtpaket, siehe andrew tate, die kardashians et al.

neue geschäftsmodelle seien distruptiv, erzählen sie. doch oft ist es nur neue form der selbstausbeutung. siehe scheinselbständigkeit bei fahrdienstleistern und paketzustellern. oder das angebot vermeintlich kostenloser online-dienste (If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.).

vielleicht nimmt das zu, vielleicht werde ich auch nur sensibler. es begegnet einem täglich.

ps: passend zum thema empfehle ich den mehrteiligen podcast Verzockt – Das System Sportwetten.