frech! der spiegel berichtet über eine studie, die sich mit schwarmintelligenz beschäftigt und erwähnt mit keinem wort surowiecki ((SUROWIECKI, James: Die Weisheit der Vielen: Warum Gruppen klüger sind als Einzelne (2004))).
der artikel ist überraschend wissenschaftlich und kommt zu dem schluß:
Um die Weisheit der Vielen trotzdem nutzen zu können, ist es wichtig, dass der Einzelne bei seiner Entscheidung nicht weiß, wie die anderen entscheiden. […] Die kollektive Weisheit funktioniere gut, solange Menschen unabhängig voneinander wählen könnten.
eine wichtige erkenntnis, sollte man bildzeitungs-lesern und populisten ins muttiheft schreiben.
meta-subkommentar: vor langer zeit hab’ ich mal Gustave Le Bons Psychologie der Massen (1895) gelesen. der hatte keine sehr hohe meinung von menschen und hatte einfluß auf max weber und wohl auch hitler.
carsten ~ 17.05.2011 ~ wissen
ist zwar ein alter Blog, aber zur “Frechheit” wäre anzumerken, dass man eine journalistische Quelle nur erwähnt, wenn man sie auch benutzt hat. Und James Surowiecki hat ja offensichtlich nichts erforscht, er hat nur die existierenden Studien & psychologischen Theorien journalistisch zusammengefasst. Es gäbe zu einem konkreten Wissenschaftsbericht also gar keinen Grund, sein Sachbuch (nicht Fachbuch) zu erwähnen.
nunja. aber er war meines wissens einer der ersten, der das thema populärwissenschaftlich aufbereitet hat. und das war schon 2004, noch bevor der hype um schwarmintelligenz ausbrach.
wieauchimmer, danke für den kommentar. und da wir schon bei journalistischen grundsätzen sind: mehr als über die studie wird nicht berichtet, keine querverweise auf andere studien und forschungen in diese richtung… oder sehe ich das falsch?