(k)ein urlaub

blöd gelaufen, erst hatten wir jörg aus der u-haft befreit, dann wurde er freigesprochen. doch da war es schon zu spät, wir saßen im flieger nach marokko. es gab kein zurück mehr. in rabat erwartete uns dann eine böse überraschung: unser reisebüro hatte mist gebaut und wir wurden nicht von der fremdenlegion begrüßt, sondern von einem zwielichtigen gemüsebauern, der uns seitdem als billige aushilfskräfte missbraucht. seitdem die da alle revolution machen, ist das angebot an willigem und billigem humankapital eingebrochen. und die forderung nach einem mindestlohn macht die zukunftsaussichten auch nicht rosiger. wir hatten also mitleid mit unserem gemüsebauern, wir kapitalisten müssen eben zusammenhalten und so kann man auch nicht von einem missbrauch sprechen. von idealen arbeitsbedingungen aber auch nicht. immerhin werden wir überdurchschnittlich bezahlt und obendrauf gibts eine wochenration zoich – hier im kiffgebirge rifgebirge einfacher zu bekommen als in amsterdam. entsprechend gut ist die laune unter uns männern. zwar vermissen wir unseren benz – den mussten wir in mannheim zurück lassen. doch die arbeitswege sind kurz, wir wohnen bei den tuaregs im zelt, am anfang war das nicht einfach, weil der waffenbesitz uns doch etwas befremdet hat, aber man gewöhnt sich schnell an die örtlichen sitten.

kartoffelernte in der domäne dahlem (september 2006)

die arbeit ist anstrengend, manchmal 14 stunden pro tag, das schnafft nicht jeder. jetzt gerade ist sprossen-saison, karl theodor kann gar nicht genug davon bekommen und steckt sich immer was in die schlüpper für den feierabend. jetzt gerade kaut er wieder eine handvoll. dominique ist glücklich und hat schon eine freundin gefunden. wir sitzen in unserem zelt, während ich diese zeilen tippe. es riecht süßlich und wir lachen über unsinniges. gleich gehts ins bett, der tag war anstrengend und morgen gehts wieder raus. keine ahnung, wie lange wir das noch durchhalten. ein paar tage, wochen, monate? vielleicht bleiben wir auch länger – jörg ist zwar frei, hat aber keine lust auf die deutsche öffentlichkeit und sein ausbruch wird auch nicht straffrei bleiben…

fortsetzung folgt…

Tatort: Gestern war kein Tag (2011) – Leitmayr & Batic

wieder einmal die große politik im kleinen und steilvorlage für anne will: gesundheitswesen im allgemeinen und illegale beschäftigte ausländer in der altenpflege im speziellen. zäh, anstrengend und wichtig. am ende keine lösung, nur verlierer. die auflösung ist banal und einfach. die ewig ungestressten ermittler sind charmant und bleiben gesetzestreu, diesmal wird nicht gemauschelt. vielleicht ein bisschen zu schwarzweiß, aber bei diesem thema ist jedes mittel recht. denn da gibts erhebliche defizite. reicht das für einen tatort? passt scho’!

+++ Link +++ Erstausstrahlung: 05.06.2011 +++

[xrr rating=5/7]

BITCOIN: eine dezentrale währung für die zukunft?

Kapitalismus kaputt (Mai 2008)

während ich mich seit ein paar tagen noch mit der theorie vom schwundgeld auseinandersetze (und bislang nicht so richtig verstanden habe), gibt es in diesem sogenannten internet eine weitere ernstzunehmende alternative währung: den bitcoin. SPON hat einen längeren artikel (und nennt es dabei völlig bescheuert Hackergeld). erdacht 2009 von Satoshi Nakamot kann inzwischen auf einigen seiten damit bezahlt werden. basiert auf p2p, dezentralen datenbanken und verschlüsselung (“entwickelt sich nach einer deterministischen, geometrischen Reihe” – wiki) – ist also endlich und an keine andere währung gekoppelt. mit einem leistungsfähigen rechner/grafikkarte kann man sich auch selbst geld machen. angeblich krisensicher und durch verknappung geschützt vor inflation.

alles sehr spannend und auf jeden fall ein bisschen mehr recherche wert.