geschichten aus einer viel zu großen stadt pt. 32

in der koloniestraße, ecke kühnemannstraße in berlin gesundbrunnen gibt es ein hotel. das war früher mal ein wohnhaus und jetzt kommen schulklassen und touristen. darüber müssen wir uns aufregen, denn in wohnhäusern, die nun hotels sind, kann keiner mehr wohnen.
schaut man sich die bewertungen an, so hat man viel amüsemang. denn oft sind die gäste vom fluglärm genervt – was ziemlich witzig ist, es kommen vermutlich viele mit dem flugzeug angereist.

Screenshot von google.de

Bloggeburtstag! Spaziergang durch den Soldiner Kiez (2006)

Zum Jubiläum ein ganz besonders Geschenk an die werte Leserschaft: Bisher unveröffentlichte Bilder einer Kiezwanderung an einem sonnigen Tag im Dezember 2006. Mit ganz vielen (Eck-)Kneipen und Läden, die es gar nicht mehr gibt. So manches sieht fünf Jahre später ganz anders aus und in fünf Jahren wird es da auch wieder anders aussehen. Dann sprechen wir uns wieder. Übrigens jetzt mit dollem Überlagerungs-Bilderanzeigdings, war Steffens Idee…

ein kommentar

eigentlich wollte ich an dieser stelle meinen kommentar abgeben. aber warum nicht auch hier. wir haben schließlich ein referenzielles internet hier.

Vielen dank für das korrekte Einbinden meines Bildes oben. Auch ich bin gestern über den oben genannten Artikel gestoßen. Ich fand ihn nur leider unter aller Sau geschrieben und so gar nicht FAZ-Niveau. Aber das sollte der Autor mit seinem Chef klären. Viel bedenklicher fand ich die einseitige Darstellung der Wirklichkeit und die entsprechende Wirkung auf die Leser, die zu obigen Kommentaren führt.

Ich wohne seit Jahren im Soldiner Kiez und wurde bisher noch nie Opfer irgendwelcher Gewalttätigkeiten. Im Gegenteil, ich fühle mich in dieser Gegend sicher. Klar, vieles ist kaputt, dreckig und überall liegt Hundescheiße. Aber genauso siehts auch im national befreiten Friedrichshain aus. Es wohnen viele Assis hier. Die Armut, die Arbeitslosigkeit liegt in der Luft, man spürt sie. Wer ein bisschen mehr Geld hat, zieht weg. Übrig bleibt eine Unterschicht, bestehend aus Migrantenfamilien und Deutschen. Dass das nicht gerade wohltuend ist für das soziale Klima, dürfte jedem klar sein.

Leider beruft sich der Autor nur auf die Aussagen des Polizisten. Ich erlaube mir folgenden Vergleich: Würde man einen Einsatzbeamten nach einem Fußballspiel mit Ausschreitungen nach seiner Meinung zu den Fußballfans fragen, so wäre die Antwort nicht sehr kuschelig.

Was ich nicht sagen will ist, dass es die Gewalt nicht gibt. Es gibt sie, die Agression liegt in der Luft. Und auch ich lese kopfschüttelnd die Polizeiberichte. Doch die Antwort auf Gewalt kann nicht Gewalt sein. Oder wollen die Anwesenden hier einen Polizeistaat unter Führung der deutschen Herrenrasse? Da lach ich mich schlapp und empfehle einen Besuch in den urigen deutschen Kneipen in der Soldiner Straße. Da säuft sich die Herrenrasse tagtäglich den Kopf zu. Was ich damit sagen will: Das Problem wird nicht dadurch gelöst, dass Drohkulissen aufgebaut und Sündenbücke benannt werden.

Im Kiez arbeiten einige ehrenamtliche Mitarbeiter und engagieren sich für die Kids. Damit die nicht Opfer und Täter dieser Gewaltspirale werden. Und davor ziehe ich meinen Hut. Nicht vor lausigen Internet-Hetzern.