some sunday morning

no title (April 2008)

ich mag sonntage. besonders frühmorgens. wenn sich die sonne langsam nach oben schiebt. dann sieht man den zarten dampf des kaffees auf dem schreibtisch. und überhaupt kaffee! der erste des tages schmeckt doch am besten. sonntag morgen jedenfalls. das sind noch 24 stunden bis montag. das ist so eine zuckersüßes gefühl des unbestimmten. so wie in der kindheit. als das zeitgefühl noch keiner lohnarbeit oder schulpflicht untergeordnet war. sonntag früh ist es im hinterhof still, selbst die vögel sind heute still. wahrschinlich zu lange getwittert gestern abend. und auch das internet ist über nacht stehen geblieben. zumindest der deutsche teil. bis es langsam erwacht. ah, ich mag das. und ihr so?

https://www.youtube.com/watch?v=0cWzxJvgWc8

zwischenbericht

frühmorgens aufgestanden, zur uni gehastet, referat, vorlesung, mittag essen, nach hause, bloggen. sich aufregen über die deutsche politik, dann im museum gewesen. aber müde. beine schwer, hinsetzen. stundenlanges starren auf eine skulptur von max ernst. wahnvorstellungen und psychosen. dann endlich raus aus dem museum und ab ins baiz. bier getrunken. geredet. völlig überdreht im taxi nach hause. taxifahrer bescheißt uns und will uns um die kurzstrecke bringen. hat er auch geschafft. zu fertig um zu diskutieren. rest des weges nach hause gelaufen. langsam wieder klarer kopf. ab ins bett. mitten in der nacht aufstehen, kaffee kochen und zu arbeit sprallen. die augen kaum aufbekommen in der u-bahn. andere fahrgäste böse anschauen. auf arbeit kopfhörer auf und noch ein bisschen länger bleiben. dann döner um fünf als erste mahlzeit. dafür lecker mitte-döner! in der u-bahn nachhause. werde böse angeschaut von den anderen fahrgästen. wochenendeinkäufe und klopapier. alles voll und alle abgenervt. freitag abend eben. dann zuhause. kaffee, duschen, internet. gleich wieder los. das wochenende ruft. fühle mich wie überfahren. dabei hat es gerade erst angefangen…

ich wünsch euch was. entspannt euch mal.

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Now playing: Art Brut – Bad Weekend

ersatzverkehr

Morgens früh um sieben stehen wir im kalten Wind
und warten auf die Schweine die nichr solidarisch sind
auf die, die nichts kapieren
und immer noch parieren.
Die ham die Bundesbahn verschleudert, die telekom dazu
ganz einfach weil sie pleite sind, der nächste der bist du!
Die sind nicht mehr solvent;
drum heißt es : “Zahl, fauler Student!”
Und solls ein ganzes Jahr uns kosten,
wir stehen auf dem Posten.
Im Westen und im Osten
Streik, Streik, Streik!
Wir lassen uns jetzt nicht mehr unsere Zukunft ruinieren,
um Eurofighter, Euro und Berlin zu finanziern.
Wenn ihr so weiter macht,
dann Deutschland: “Gute Nacht!”
Und solls ein ganzes Jahr uns kosten,
wir stehen auf dem Posten.
Im Westen und im Osten
Streik, Streik, Streik!
Morgens früh um sieben stehen wir im kalten Wind
und warten auf die Schweine die nichr solidarisch sind
und wenn wir hier überwintern,
ihr kriegt Feuer unterm Hintern.
Und solls ein ganzes Jahr uns kosten,
wir stehen auf dem Posten.
Im Westen und im Osten
Streik, Streik, Streik!
Streik, Streik, Streik!

[Joint Venture]

als ich mich gestern in der großen gelben ersatzverkehr-limosine durch den streikbedingten feierabendverkehr quälen musste, kaum platz zum atmen hatte, beklemmung empfand und ständig körperteile von anderen fahrgästen spüren musste, da wurde mir eines schlagartig klar, denn egal wie dieser streik ausgeht, egal ob die lokführers irgendwann mehr geld bekommen oder eine andere berufsgruppe, die gefickten sind immer die anderen, in diesem fall die fahrgäste, wie in einer ölsardine quetschen sie sich in einen bus und kommen überall zu spät, das ist jetzt keine neoliberale meinung und ich bin auch für reprivatisierung der bahn und gegen einen börsengang, doch was nützt ein halbstreik, wenn die bahnen trotzdem voll sind? Generalstreik bitte. jetzt.

austreten!

meine überhaupt erste berlinerfahrung war das spacy wall-klo auf unter den linden. damals zog ich mit meinem kumpel nachts quer durch berlin und frühmorgens putzten wir uns die zähne dort. für fünfzig pfennig oder so. früher gabs auch mal öffentliche toiletten in berlin. doch dann kam wall und hat überall seine stadtmöbel aufgestellt. aber ein besuch lohnt. für fünfzig cent oder so hat man gefühlte fünf quadratmeter (schwer zu schätzen weil meist rund) ganz für sich alleine. eine halbe stunde lang. es fehlt nur der dampf beim öffnen der tür, dann wär das weltraumstation-ereignis perfekt. echt jetzt mal.

klo (rosa)

in breslau/Wroclaw gibts auch überall öffentliche toiletten (siehe bild). die sind aber noch ganz manuell und irgendwer sitzt da den ganzen tag drinnen, macht sauber und kassiert. doch das erstaunliche ist, dass es drei tarife gibt (leider kein bild davon):

  • hinsetzen
  • im stehen
  • händewaschen

ganz ehrlich jetzt. händewaschen kost’ extra. nicht viel, aber immerhin. und insgesamt ist das ganze ereignis billiger als auf einem wall-klo. das sind so die kleinen kulturellen unterschiede. über mögliche kombinationen der einzelnen tarife lass’ ich mich mal lieber nicht aus… jedenfalls viel spaß noch und immer schön hände waschen, wa?

keynote #3

es gibt wohl nichts entspannteres, als morgens mit kaffee und kippe die
lokalnachrichten dieser republik zu studieren. was bewegt die stadt und
metropolregion nürnberg?

die führerlose fahrerlose u-bahn heißt lieber automatische, weil das
angenehmer klingt. trotzdem fahren noch fahrer mit, weil das vertrauen
schafft…
sauf-parties (die mit der alkohol-flatrate), werden auch hier
diskutiert. man denkt unter anderem über eine härtere sperrstunde nach.
traurig.
und landrätin gabriele pauli hat sich nicht aus- sondern angezogen (mit
lack und leder) und ließ sich ablichten für ein eher zweitrangiges
magazin. das sorgt für gesprächsstoff.
hinter das geheimniss des nazistadions bin ich noch nicht gestiegen,
aber ich bleibe dran!