Zy·nis·mus

“Nach Angaben der Ermittler habe der Tatverdächtige 15.000 Verkaufsoptionen (Put-Optionen) auf die Aktie von Borussia Dortmund gekauft. Er wollte nach Erkenntnissen der Ermittler durch den Anschlag einen Kurssturz der BVB-Aktie erzwingen und mit den Verkaufsoptionen, die bei sinkenden Aktienkursen stark ansteigen, ein Vermögen verdienen.[1] Die Optionen soll W. über einen Verbraucherkredit finanziert haben.” (wikipedia)

und:

“Bei einem massiven Verfall der Aktie hätte der Gewinn ein Vielfaches des Einsatzes betragen. Mit einem erheblichen Kursverfall wäre zu rechnen gewesen, wenn in Folge des Anschlags Spieler schwer verletzt oder gar getötet worden wären.” (RT)

der kapitalismus überholt sich selbst. der tüp tat im kleinen, was im großen tagtäglich passiert. nun sollte ich einen sprengstoffanschlag mit billigender inkaufnahme von toten und verletzten nicht gleichsetzen mit übernahmen, hedgefonds, Paul Singer und automatisiertem handel, um nur ein paar stichworte zu nennen. aber die motivation des tatverdächtigen folgt der maxime der kapitalistischen profitmaximierung. also alles richtig gemacht?

tut mir leid, ich kann beim schreiben dieser zeilen nur noch zynisch sein und vermisse empathie. wahrscheinlich wird kein großer diskurs folgen in den nächsten tagen über die rolle des kapitals in unserere gesellschaft, obwohl wir den dringend bräuchten.

ps: wozu können eigentlich aktien eines fußballvereins gehandelt werden, was hat das für einen gesellschaftlichen mehrwert?

pss: konnte er gewinne realisieren?

[UPDATE:] “Die Hoffnung des mutmaßlichen Attentäters auf einen drastischen Kursverfall der BVB-Aktie erfüllte sich nicht. Das Wertpapier stieg am 12. April, dem Tag nach dem Anschlag, von 5,61 Euro auf 5,71 Euro. Bis zu diesem Donnerstag bröckelte der Kurs lediglich auf 5,36 Euro ab.” (tsp)

Tatort: Mord in der ersten Liga (2011) – Lindholm

Mäßiges Stück um Homosexualität im Profifußball. Einer wird ermordet und keiner wills gewesen sein. Frau Lindholm hat einen neuen Kollegen. Mehr gibts eigentlich nicht zu erzählen.
Der Stern dagegen ganz euphorisch:

“Es prickelt zwischen der toughen, aber irgendwie doch einsamen Kommissarin und dem toughen, aber irgendwie auch einsamen Journalisten – und beide trauen sich nicht, es sich einzugestehen. Genauso wie offen bleibt, was zwischen den beiden nun ist, bleibt offen, ob der Zuschauer Jan Liebermann im nächsten Lindholm-Fall wiedersehen wird. Danke auch dafür, werte “Tatort”-Macher.”

+++ Erstausstrahlung: 20.03.2011 +++ LINK +++

[xrr rating=2/7]

Radio Heimat: Geschichten von zuhause

erschienen: • ISBN: • Farbe:

mein erstes richtiges ebook, war ganz ok. ein paar wirklich gute begebenheiten und viel lokales aus dem ruhrgebiet. viel kindheit und jugend in den siebzigern und achtzigern. erfrischend, mal nicht über berlin zu lesen.

[xrr rating=7/10]