Rainald Grebe & Das Orchester der Versöhnung: Berliner Republik

die musike von grebe begleitet dieses blog von anfang an, umso mehr habe ich mich über das neue album gefreut. war es doch lange ruhig um ihn. mehr noch, eine gewisse müdigkeit und traurigkeit war ihm anzusehen in den den videos der letzten jahre, als er durch die medienmaschine getrieben wurde. ich stelle mir das unglaublich frustrierend vor, wenn das publikum an den genau falschen stellen lacht oder gar mitklatscht. also toll, dass er die energie fand für dieses album und die zahlreichen auftritte. und es lohnt sich, er ist immernoch anarchist und beobachtet sehr genau gesellschaft und mitmenschen, gießt es in tolle stücke und trägt sie auf unnachahmliche weise vor, wird sogar politisch. toll.

Hier schreibt der Kulturpessimist noch selbst (#14) – Plattenkritik

The Strokes – Angles (2011)

das lang erwartete album ist nicht mehr als ein permutatives prozessklassen-hilfskonstrukt. dabei errinerten sich die garagenrocker ihrer abendländischen erinnerungsverpflichtungen und erschufen eine psychohygienische persönlichkeitsverdichtungsmaßnahme, die ihresgleichen sucht. die aufgabe war von anfang an definiert, die erwartungen entsprechend hoch: die schlichte notwendigkeit mit allem nachdruck alle ressourcen auszuschöpfen. doch die letzten alben wugten schwer, die konstruktive vergangenheitsakzeleration war allgegenwärtig. die zwanghafte intelligenzisometrie der verhaltenstherapeutischen bulimieidealisierung schwub wie ein damoklesschwert über der gruppierung. jedoch! herausgekommen ist eine art komplexe dunkelfeldpipeline, ein dosiertes tangentialsediment – wie so oft im leben führt die themenzentrierte regionaldeeskalation zu erfolg – schwerlich zwar, doch immerhin.

und zwar schön trotzig-gelangweilt, so dass einem die welt nervöse blasiertheit als informierte lebensmüdigkeit durchgehen lässt.

danke, danke, danke.

flickr -> wordpress ?

Auf der Suche nach wordpress-Plugins die in irgendeiner Weise flickr anbinden. Gar nicht so einfach. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

  • WordPress Flickr Manager
    Das sieht vielversprechend aus, leider unterstützt mein Server kein PHP 5 und so konnte ich es nicht testen. Eine ältere Version des Plugins läuft wiederum nicht auf wordpress 2.7 und außerdem ist der Support gruselig: Nur ein Blog, wo man sich gefälligst die Informationen selber zusammen suchen soll. So nicht!
  • Flickr Photo Album
    Hier geht es um flickr-Alben, auch nicht unbedingt das, was ich brauche. Nicht getestet.
  • Flickr Tag
    Das sieht schon besser aus. Hier kann ich einzelne Bilder, Favouriten oder komplette Sets im Blog veröffentlichen und das Erscheinungsbild konfigurieren. Ein Bild sieht bspw. so aus:

[flickr]photo:3139506412[/flickr]

Ein ganzes Set würde so aussehen:

[flickr]set:72157603500958969[/flickr]

Das sieht schonmal gut aus. Ein großer Vorteil ist auch, dass die Bilder zwischengespeichert werden, damit nicht bei jedem Reload die langsamen flickr-Server abgerufen werden müssen. Und die Anzeige der Beschreibung bei jedem einzelnen Bildchen ist auch sehr schick.

Dabei bleibts erstmal. Dumm nur, dass das Plugin per eigenem code aufgerufen wird: [fl ckr]set:72157603500958969[/fl ckr], dass heißt: Wenn es mal nicht mehr läuft oder mit kommenden Versionen nicht kompatibel sein wird, dann sind auch die alten Postings ohne Bilder.

Natürlich gibt es noch mehr Plugins. Einige sind jedoch nicht kompatibel zu wordpress 2.7, andere wiederum verlangen Lightbox oder das oben angesprochene PHP 5. Für Vorschläge oder Alternativen bin ich aber jederzeit offen.

der pixelroiber geht heute weg und dann kommt er wieder

heute abend spielt nämlich einer, der sein inzwischen drittes soloalbum veröffentlicht hat. ein alter hase im populärmusikalischen hiphop-geschäft. laut.de schreibt über ihn:

Er hat die Mechanismen flüchtigen Ruhms ebenso durchschaut wie die überaus berechenbare Vorgehensweise der Medien. Während andere nach ihren “15 Min. Of Fame” gieren, schlendert er zu Gitarren- und Banjo-Klängen gemütlich in den Sonnenuntergang.

und auch der pixelroiber wird – wenn er denn wieder heil zuhause angekommen ist – wieder eine jener verkorkstkopfigen kritiken schreiben, die nur im musikbusiness erlaubt sind – und vielleicht im ZEIT-feuilleton (das wort musste ich erstmal nachschlagen). link wird nachgereicht.

neues von mieze

miaeigentlich wollte ich heute was schreiben. über mieze, frontfrau von mia. mia fand ich mal toll. so wie 2raumwohnung und wir sind helden und all’ die anderen dollen bands, die unheimlich deutsch singen und frisch klangen damals™, vor gefühlten zwanzig jahren. aber ehrlich gesagt konnte ich die bands nie auseinanderhalten. ist aber auch wurscht. coldplay und radiohead klingen für mich auch identisch.

jedenfalls gestern hat mia-mieze ihr neues album vorgestellt. nur für freunde. und fans und pressefutzis. und getrandete subjekte wie mich. und so war der admiralspalast ordentlich voll. und das bier ordentlich teuer. so teuer, dass man sich nicht mal besaufen konnte, um die dreiviertelstunde warten zu überbrücken.

und dann kam die band. wobei: eigentlich gehts um die frau. die band ist nur da. irgendwie. musik gibts auch. irgendwas. aber eigentlich gehts um die stimme. und die texte. sie sang tatsächlich so was wie: “die katze lässt das mausen nicht…” oder so. und zog sich vor jedem lied komische kleider an.

deutschpop klingt immer wie eine mischung aus rammstein, rosenstolz und …naja… udo jürgens.

ach, wisst ihr was? es langweilt mich.

warum haben erfolgreiche bands nicht den arsch in der hose, sich ständig neu zu erfinden oder mal was politisches zu machen? gibt ja genügend themen.