und du wohnst anna eberswalder

allet fließt, sagte einst ein großer berliner philosoph. und so wirds auch mal zeit, dass berlins szenigste touri-ecke renoviert wird: der eberswalder, längst im reiseführer janz weit oben, wenn es ums hippe hauptstadtleben geht. dem berliner im allgemeinen geht das gehörig auf den keks und auch das gewese um kannopkes currywürste ist doch nur gemache. ich war da genau einmal essen und da hat es nicht geschmeckt. so richtig tragisch ist es also nicht, wenn der imbiß im zuge der renovierung des viadukts mal zumachen muss. der tagesspiegel sehr mystisch:

Konnopke ist keine berlintypische Bude auf Rädern, eher ein rötlich schimmernder Aluminiumschrank mit geheimnisvoll sicherheitsverschlossenen Türen auf der Rückseite. Wie zu lesen ist, soll der Aluschrank sogar unterkellert sein.

bornholmer straße wird vertickt

berlin, polaroidized

naja, teile der alten grenzbefestigungübergangsstelle von vor 1989. steht hier. ich frage mich gerade, wie hoch die versandkosten sind. vielleicht könnte die partei mitbieten? oder wir kaufen das gemeinsam und machen die grenze wieder dicht, damit die chaoten aus dem osten nicht mehr herkommen und unseren wohlstand anzünden!

Schöner trödeln im Prenzlauer Berg

Der Gegenentwurf zum übervollen Mauerparktrödel ist nur ein paar Straßen weiter und hat immer offen: Der Euroflohmarkt an der Schönhauser Allee, kurz hinter der Bornholmer. Auf über zigtausend Quadratmetern findet man hier alles, was man eventuell mal gebrauchen könnte. Und im Gegensatz zum Szenetrödel ist es hier nie voll, sogar die Verkäufer muss man suchen, wenn man zwischen all’ dem Zeug endlich was gefunden hat. Als ich vor Jahren mal meinen alten Drucker da hin gestellt habe, hat es niemanden interessiert. Ich weiß nicht, wie die Händler da überleben, aber sie schaffen es und es wird diesen Markt auch noch ein paar hundert Jahre geben, dann ist die Szene längst aus dem Mauerpark verschwunden. Unbedingt mal hingehen!

achtung, treppenwitz:

der taz-ressortleiter bildung christian füller ist vom wedding in den prenzlauer berg gezogen, damit seine kinder nicht in weddinger kindergärten und schulen müssen*. macht das ihn und seine zeitung unglaubwürdig oder ist er nur die speerspitze einer traurigen entwicklung, in der die sozialen strukturen immer mehr kaputt gehen?


*sagte er gerade in der ARD in der sendung hart aber fair. und jetzt fragt mich bitte nicht, was ich so gucke…