was ich zu tun hatte, das wußte ich längst schon

wir waren so zehn, elf und spielten playmobil bei patrick, meinem großcousin. ich hasste playmobil, war eher so der lego-tüftler. aber er hatte nun mal nur playmobil. seine eltern waren waschechte prolls mit toyota irgendwas, schnauzbart, fuchsschwanz und, natürlich, deutschem country. ich weiß nicht, welcher pöse plattenboß deutsche countrymusik erfunden hat, aber gehört gesteinigt und gefedert. wir spielten jedenfalls und hörten dabei die größten trucker hits: truck stop, gunter gabriel, tom astor und johnny hill. manchmal standen wir auch an der großen straße und winkten den brummifahrern. manchmal winkten sie zurück und einmal schmissen dänische fahrer sogar süßes aus ihrer kabine. das weiß ich noch wie heute. berufswunsch damals: ganz klar, lkw-fahrer – romantisch auf dem kutschbock quer durch europa und im radio die ganze zeit trucker-musik. in der schule sprachen wir über lkw-marken und spielten auto-quartett mit schweren maschinen. es war eine friedliche zeit – ganz ohne globalisierungskritik und schadstoffausstoss. patrick habe ich schon lange nicht mehr gesehen. vielleicht fährt er da draußen in der nacht, grüßt ihn mir, wenn ihr ihn hört auf eurem cb-funkgerät, kanal 1-4…

[youtube JBuLcozP-UY]

(via)

ein video und seine geschichte

der youtuber benstiller veröffentlichte vergangenen september folgenden mashup aus zwei bekannten liedern:

[youtube ZmehlSsFH1Y]

das ist so dermaßen toll, dass man garnicht mehr aufhören kann, auf replay zu drücken. komischerweise findet der youtuber benstiller das garnicht toll und verweist stattdessen auf seinen channel mit weiteren mashups. die sind aber alle dermaßen schlecht, das man die nicht schnell genug ausmachen kann. komisch, oder? aber das soll uns jetzt nicht weiter stören. klicken wir doch einfach nochmal auf replay!

Filmkritik: Transsiberian (2008)

“With lies, you may go ahead in the world, but you may never go back.”

Wir müssen reden. Über einen Film, dessen Marketing komplett daneben ging und die falsche Zielgruppe ansprach. Als ich den Trailer vor ein paar Wochen sah, da dachte ich noch pft! – watt ein doofer film aber auch, den schau ich mir ganz sicher nicht an.

Aber als mich dann gestern die Lieblingsmitbewohnerin überredete, dann ging ich eben mit. Und ich muss sagen, Transsiberian ist großartig. Obwohl Woody Harrelson eine der undankbarsten Rollen ever spielt: Einen drolligen gläubigen US-Amerikaner, der bis zuletzt nicht die Story kapiert. Und Ben Kingsley spielt einen abgebrühten Russen, wie ihn nur Ben Kingsley spielen kann. Und eigentlich sind es die Frauen, die diesen Film voran treiben, die Story immer wieder umdrehen und den Zuschauer verblüfft und entnervt im Kinosessel zurück lassen.

Übrigens geht es auch ein bisschen ums Fotografieren. Aber nur ein bisschen. Die Hauptrolle spielt eine Eisenbahn und die Story ist eine belanglose Drogengeschichte mit Happy End. Gewürzt mit großartigen sibirischen Außenaufnahmen und alten Omas.

Schaut ihn Euch selber an, es lohnt sich!