#dsgvo und ich

es gibt zum thema #dsgvo viel zu sagen und noch mehr zu orakeln. selbst vermeintlich profis wie Sascha Lobo und Jan Philipp Albrecht sagen nichts definitives, wie man sehr schön hier nachhören kann:

🔗 Sascha Lobo: der Debatten-Podcast #41. Albrecht, Lobo und die DSGVO

alles ist irgendwie nebelig und nichts genaues weiß man nicht. dem gegenüber stehen zahlreiche geschlossene blogs und viel dogmatische angstmacherei. um dem rechnung zu tragen, habe ich auch ein paar plugins entfernt, fühle mich aber safe, da ich hier keine personenbezogene daten verarbeite und kommentare nicht mehr zugelassen sind. aber das ist und bleibt ein gefühl. ein mulmiges, denn ich glaube, viel kritik kam auch von lobbyisten und ihren gehilfen in sozialen medien.

positiv hingegen, dass man letzte woche zahlreiche geschäftsmodelle kaputt gehen sah – jene, die mit hunderten trackern das internet kaputt machen (wir berichteten), werden sich neue modelle überlegen müssen. facebook vor allem, aber auch mittelgroße shops, reiseseiten und so weiter, die mit durchschnittlichen produkten ihre shops so optimiert haben, dass bei jedem besuch der angstschweiß auf dem gesicht stand.

update

ok, blog mal wieder umgebaut. vor allem wegen DSGVO, aber auch weil es spaß macht. jetzt gibt es hier viele verschiedene schriften in allen größen und formen, derweil stirbt ein designer. kommentare sind wieder aus, weil sowieso niemand was kommentiert außer den spammern. ein paar plugins habe ich raus geschmissen, manches bleibt. habt spaß.

#changelog KW22/2017

die änderungen dieser woche sind eher unter der haube passiert:

  • firewall eingebaut, um dubiose angriffe abzuwehren (↗ plugin)
  • neue galerie-funktion (↗ plugin, ↗ siehe)
  • kleines statistik-tool eingebaut, um seitenzugriffe zu sehen, ohne zu überwachen (↗ plugin)

    In direct comparison to statistics services such as Google Analytics, WordPress.com Stats and Piwik Statify doesn’t process and store personal data as e.g. IP addresses – Statify counts site views, not visitors.

    Absolute privacy compliance coupled with transparent procedures: A locally in WordPress created database table consists of only four fields (ID, date, source, target) and can be viewed at any time, cleaned up and cleared by the administrator.

  • ssl-zertifikat eingebunden, alle seiten sind nun via https erreichbar:

    alle internen http-links müssten mittlerweile umgebogen sein, hier setze ich nach wie vor auf das wundervolle ↗ plugin Broken Link Checker

  • kleine kosmetische verbesserungen via css / html, vor allem die suche in der menuleiste macht es einfacher

die geschwindigkeit ist angenehm, da bin ich zufrieden. in nächster zeit werde ich noch ein wenig am aussehen feilen, aber die generelle schlichtheit und funktionslosigkeit wird bleiben.

kleine auswertung, stand heute:

  • 3.132 Beiträge
  • 355 Bücher
  • 2.897 Kommentare
  • 2.683 Bilder
  • Größe der mySql-Datenbank: 207,4 MB

Anmerkungen und Kommentare nehme nehme ich gerne via mail entgegen: info@pixelroiber.de bzw. per twitter.

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in eigener und persönlicher sache. ich bin müde und mag keine kommentare mehr. keine mehr lesen und keine mehr moderieren und überhaupt. die hirnlose scheiße, die menschen in kommentarspalten kippen, ist unerträglich. eigentlich sind die menschen unerträglich geworden, verroht und blöd. oder ich habe gerade nur schlechte laune. jedenfalls will ich nichts mehr von flacher erde, echsen, chemtrails und durchmischung des volxkörpers lesen und hören. damit man mich nicht falsch versteht: ich mag echsen. nur nicht als david icke-echsenmenschen-geschwurbel. ich ertrage es nicht. ich bin zufrieden als schlafschaaf in meinem linksgrünversifften leben, maloche gern von früh bis abends und will mir meine kostbare freizeit nicht von hirntoden zombioes stehlen lassen, die einem verwackelten youtubevideo mehr glauben schenken als der wissenschaft. die mit ihrer ewigen besserwisserei und bevormundschaft jegliche diskussionen derailen, sodass jegliche substanzielle kritik an politik, gesellschaft und medien unmöglich wird. ich will kritisieren können, meine meinung sagen können, diskutieren. ich will in einer offenen gesellschaft leben, in der ich das kann. aber ich will nicht jemandem erklären müssen, dass sein vorwurf, seine meinung nicht sagen zu dürfen, unsinn ist. ich will merkel kritisieren, aber mich nicht gemein machen mit jenen, die ihren kopf fordern. ich will trump und erdogan und böhmermann kritisieren, ohne dafür gleichzeitig nicht putin kritisieren zu dürfen. ich will auch mal keine meinung haben. die welt ist nicht schwarzweiß, sie ist eher schattiert. hört auf, den rattenfängern im internet blind nachzulaufen, denkt selber nach. eine identitäre bewegung ist bullshit, weil sie nichts mit identität zu tun hat, sondern mit ihrer negation. geht raus, trefft leute, aber lasst mein internet ganz, indem ihr ihr aufhört, scheiße reinzuschreiben. daher sind die kommentare bis auf weiteres geschlossen. lasst mich in ruhe mit eurem quark und verpisst euch.

zehnjähriges jubiläum, trotzdem keine freude: ein absatz

als ich vor zehn jahren mit dem bloggen anfing, war alles ganz anders. musik war auf dem pc oder dem mp3-player und wurde noch nicht gestreamt. filme lieh man sich in der videothek (die auch nicht umbenannt wurde, als es nur noch dvds und später bluerays gab). das internet erfand sich gerade neu und hieß web 2.0. es wurde wirklich interaktiv (auch so ein wort, was nicht mehr benutzt wird), soziale netze feierten ihren durchbruch (und sind bis heute nicht sozial). es gab noch keine smartphones, das internet war stationär, man loggte sich ein und checkte seine mails. heute bekommt man nur noch werbung in den posteingang oder unangenehme nachrichten. es gab noch icq, dann lange nichts und jetzt whatsapp und viele andere. rss fristete schon damals ein nischendasein, genau wie pgp und tor. wir zogen los, um zu fotografieren, luden die bilder auf flickr und freuten uns einen ast über likes und kommentare – asynchron natürlich. heute sind wir irgendwo und teilen das auf instagram, twitter oder nur privat im messenger. alles passiert im jetzt und morgen ist es schon archiv. unzählige dienste kamen und gingen – kennt noch jemand google buzz? das bloggen war noch neu und aufregend, heute wird man dafür schief angelächelt. filterblasen entstanden und platzten, online-bekanntschaften gaben sich die virtuelle klinke in die hand. heute leben wir alle in unseren blasen und definieren uns über die blödheit der anderen. es gibt keinen austausch mehr, nur noch hass. neue generationen sind heran gewachsen und nutzen ganz andere dienste und wir verstehen es nicht – oder kann mir einer snapchat erklären? es ist alles so normal geworden, so beliebig und gar nicht mehr aufregend. zeit, sich ins private zurück zu ziehen. anzuerkennen, dass analoge freundschaften besser sind als virtuelle. selbst facebook funktioniert vorwiegend lokal, das globale dorf ist gescheitert. auch ich habe keine lust mehr, alles zu veröffentlichen. vielleicht bin ich alt geworden, abgestumpft. immerhin zehn jahre älter, das geht nicht spurlos an einem vorbei. der körperliche verfall beginnt. man muss aktiv was dagegen tun. das ist nicht mehr das locker-leichte studentenleben von einst. und so stapeln sich die nichtssagenden instagram-bilder hier im blog und das persönliche wird rar. politik ist wichtiger geworden, aber öffentlich seine meinung sagen? vermutlich noch wichtiger, aber wozu? inzwischen hat jeder ein facebook-profil und eine meinung und die ist meist rechts oder links oder scheiße. es gibt kein grau mehr, alle sind entweder dafür oder dagegen oder mindestens meta. guck mal, ein lustiger panda auf einer rutsche oder böhmermann hat wieder gepupst. oder ein orangener tüp ist präsident. dieses jahr ist das jahr der negativen rückkopplung. vor zehn jahren lachten wir über die bielefeld-verschwörung, heute ballern reichsbürger auf polizisten. wir sind auf die straße gegangen gegen studiengebühren und vorratsdatenspeicherung, heute feuern nicht nur rechte gegen die amadeu antonio stiftung. ich bin müde und bezweifle das bloggen. aber was sonst hilft gegen die lethargie? vielleicht sollte ich in eine partei eintreten und karriere machen. wer weiß, bei den gestalten? ich habe nur angst, auch eine gestalt zu werden. und frau merkel bleibt kanzler, aber du kannst nicht dagegen sein, weil die merkelgegener alles nazis sind. oder bayern. es gibt keine antworten und lnagsam bezweifle ich, dass es noch fragen gibt. lassen sie uns in zehn jahren noch einmal reden. vielleicht haben wir da antworten.