Zeitmaschine: März 2014: Kraków

Wir besuchen die Stadt an der Weichsel, Kultur und Städtetourismus. Für ein paar Tage in einem Hostel, angereist mit dem Bus. Ein Stadt voll Geschichte, jüdischer Erinnerungskultur, vor allem aber polnischer Identität. Hier liegen die Herrscher begraben, hier schlägt eines der vielen Herzen Europas. Jeder Stein ist Geschichte. Und zwischen Erinnern und Gedenken, das einem die Kehle zuschnürt – das KZ Auschwitz-Birkenau ist nicht weit – ist eine moderne Stadt entstanden, mit allem Pipapo des Kapitalismus, sodass es schwer wird noch Authentizität zu finden. Überall Wodkashots und Zapiekanka (lecker!), Touristen und nochmals Touristen. Städtebauliche Verbrechen neben Highlights der Architektur aus mehreren Epochen.

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„Es entsteht für die Stadt ein immenser Schaden, wenn der Eindruck entsteht, dass Menschen aus anderen Ländern hier unwillkommen sind.“

Dirk Hilbert (FDP) Oberbürgermeister Dresden, April 2016

contra touristen@berlin

der tagesspiegel hatte mal wieder einen artikel über crazy partypeople aus dem ausland, die in mitte total funny durch die kneipen ziehen und sich besaufen. der untergang des abendlandes, typischer sommerlochfüller, klar.
viel interessanter wirds ein paar meldungen weiter beim russischen schrottbus.

und überhaupt touristen! abgeschafft gehören die. da geht ja nun auch die s-bahn mit gutem beispiel voran. die bvg müsste jetzt eingentlich nachziehen und mal wieder generalstreiken. die taschenausfuhrsteuer von letztens müsste eingeführt und toristenfressende bären ausgesetzt werden. das wären maßnahmen, da staunt der laie und der fachmann wundert sich.

merkwürdige phänomene des alltags #3

es scheint ein ungeschriebenes gesetz des einzelhandels: genau an den touristischen zentren berlins gibt es eine hohe konzentrationen von taschenläden. läden, in denen man, es ist kaum zu glauben, taschen kaufen kann: große, kleine, billige, teure, stilvolle oder meist häsliche taschen.

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[Symbolbild: Taschenparadies an der Gedächtniskirche]

warum ist das so? kaufen touristen mehr taschen als einheimische? was machen touristen mit all den taschen? stecken sie die neu erworbenen kleinen taschen in die neuen großen taschen? oder ist man im urlaub besonders empfänglich für spontane taschenkäufe?

um berlins finanzen zu entlasten bin ich für eine ausfuhrsteur auf taschen. wäre doch gelacht, wenn wir da nicht binnen zwei wochen die gesamten schulden abtragen (womöglich in geldtaschen…)

Bad Wimpfen 2.0

Bei Frau Knodel am Blauen Turm gibts heute schon modernste Technik: Ein QR-Code wurde angebracht, also so ein kryptisches Strichpunkt-Etikett, wie ihn auch die Post als Briefmarke verwendet. Und es werden noch mehr Sehenswürdigkeiten folgen! Da kann man nun hergehen, das Ding abfotografieren mit seinem Taschentelefon und der Benutzer wird sogleich mit Infos überschüttet. Darauf hat die Welt und Bad Wimpfen im speziellen nur gewartet. Mehr dazu hier.

Am Sonntag ist übrigens Brückenfest:

Viele verschiedene Angebote wie Massagen, Gesundheitschecks und Aktive Erholung bieten von 11 Uhr bis 17 Uhr gerade an diesem Tag für die erschöpften Fahrradfahrer, Inlineskater und sonstige Sportskanonen eine willkommene Erholung. […] Wer noch körperliches Potential in sich spürt und Kraft hat, etwas Neues auszuprobieren, darf gerne auch von der Brücke in den Neckar.