Die Tharandt-Zwillinge

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Letztens im Familienalbum entdeckt: Bilder von der Einschulung der Tharandt-Zwillinge. Die wurden so genannt, weil sie aus Tharandt stammten und offensichtlich Zwillinge waren. Was wohl aus ihnen geworden ist? Man möchte fast glauben, dass sie die Zuckertüten alsbald gegen halbautomatische Gewehre tauschten, später zu gesuchten und gefürchteten Gewaltverbrechern wurden, mordend und erpressend die Straßen und Dörfer im Osterzgebirge unsicher machten und eine Spur der Verwüstung und Verzweiflung hinterließen. Gesetzlose, auf dem Weg in die Hölle, ohne Skrupel Banken, Bürger und Bordelle ausraubten, dabei über Leichen gingen und niemals gefasst wurden.

das mögliche Fluchtauto? (by steffen, mit freundlicher Genehmigung)
das mögliche Fluchtauto? (by steffen, mit freundlicher Genehmigung)

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Statistisch wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie zu ganz normalen Menschen wurden. Mit Sicherheit keine Widerstandskämpfer, sondern ganz normale Bürger. Unter Hitler Soldaten, später vielleicht in der Partei. Eigene Familie, Kinder, Auto, Hund, Schrebergarten. Das Leben ist kein Spielfilm der Gebrüder Coen.

Filmkritik: Polnische Ostern (2011)

ziemlich enttäuschendes und langweiliges stück über deutsch-polnische familienbande (eine sog. Culture-Clash-Komödie).

ungefähr so wie am ende kommen touristen von 2007, also kein großer wurf. und henry hübchen als rührseliger piefke, der zum wilden stecher mutiert, nervt auch gewaltig.

ansonsten ein paar klischees und schöne bilder vom kaputten und religiösen polen. oder, in den worten von welt.de:

So arbeitet sich der Film zäh bis zur kaum überraschenden und umso erschreckenderen Pointe durch: Mit deutschem Geld ist auch in Polen so etwas wie ZDF-kompatibles Familienglück möglich.

[xrr rating=3/7]

Der Roibergehilfe meldet sich zurück

So, endlich wieder in Berlin. Was habe ich diesen Krach, diesen Dreck und den Gestank vermisst. Am Donnerstag nach der Arbeit habe ich bei Sixt einen Golf abgeholt und mich auf den Weg gemacht. Auf nach Bayern, zu meinen Eltern.
2 Uhr nachts war ich da. In einem kleinen Dorf, wo alles ruhig und spießbürgerlich ist. Bei dieser Ruhe kann man nichtmal richtig schlafen, weil einfach der Krach im Hintergrund fehlt ((meine schnarchende Schwester zählt nicht)). Am Freitag dann essen gehen. Da merkt man erstmal wieder wie toll Berlin doch ist, wenn man kilometerweit laufen muss um zur nächsten Kneipe zu kommen und auf dem Weg sieht man Mittags um eins nur 2 andere Leute. Aber dafür schmeckt das Essen. Es gab ganz klassisch Gans. Eine Riesenportion, die sogar mich satt gemacht hat. Der Weg zurück, bergauf und mit vollgefressenem Magen hat echt keinen Spaß gemacht. Um die Zeit bis zum großen Geschenkeverteilen zu überbrücken wurden ein paar Gesellschaftsspiele gespielt. Alle waren mit Ihren Geschenken zufrieden, alle haben sich gefreut. So soll es sein.

An den nächsten beiden Tagen haben wir dann noch die Großeltern besucht, noch mehr Spiele gespielt, uns die Bäuche mit leckerem Essen vollgeschlagen, rumgegammelt – was man halt so macht.
Gestern dann wieder zurück, über die zugeschneite Autobahn. Irgendwie stressig, aber trotzdem mal wieder schön.

Ich hoffe ihr hattet auch alle angenehme Weihnachten.