warum internetsperren doof sind

gestern flackerte es kurz in meinem kopf auf: die seite zu schließen und umzuziehen ins ausland (also den server). irgendwo auf eine einsame insel, weg vom zugriff von strafverfolgungsbehörden und abmahnanwälten. der grund war die meldung auf heise, die zugriffe auf gesperrte seiten zu protokollieren. in verbindung mit der vorratsdatenspeicherung sehr nah dran 1984. es geht nicht um die kinder, es geht darum, den bisher rechtsfreien raum internet regulieren und kontrollieren zu wollen. doch damit ist die regierung 20,30 jahre zu spät. jegliche änderung am status quo muss einfach wie zensur wirken. wirklich kriminelle werden immer einen weg finden, das netz für ihren schabernack zu nutzen. schade nur um das vertrauen aller anderen: normale menschen überlegen es sich dann dreimal, welche seiten sie aufrufen. damit geht ein ganzes stück kreativität verloren.

umziehen werde ich dann doch nicht. ein bisschen hoffnung hab’ ich noch in den gesunden menschenverstand: mit angst macht man keinen wahlkampf und es wird den verantwortlichen hoffentlich auf die füße fallen.

notizen vom stammtisch

eine frage habe ich noch: mussten die damen und herren von der regierung denn nicht in der schule orwells 1984 lesen? ich meine, warum nerven sie uns mit überwachungs- und sperrplänen und halten uns von den eigentlichen themen ab? sowohl kinderpornografie als terrorismus gabs ja wohl auch schon vor dem internet. das weiß man doch. und wirklich kriminelle geister können jede zensursperre und überwachung umgehen. das liegt doch auf der hand. wozu also all der mumpitz? die ganze pressefreiheit und das recht auf privatspähre opfern für ein paar totalitäre spinner und triebtäter? ist das nicht genau der falsche weg? aber die lasche waffengestzgebung nicht anrühren wollen, so sind sie, unsere gesetzgeber im wahlkampffieber. gibt es keine wichtigeren themen?

und weil man den artikel gar nicht genug verlinken kann: Der Spiegelfechter: Schönes neues Netz – Deutschland im Jahre 2015