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Das allerschlimmste Verbrechen in Wilsonstadt

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in den wirren nach dem ersten weltkrieg wollten sie bratislava mal wilsonstadt nennen und in dieser zeit spielt auch das buch. mysteriöse morde ereignen sich und ein amerikanischer profiler versinkt im sumpf der stadt. es geht um rituale, teufel und dergleichen. am ende ist alles ganz anders und der krimi viel zu schnell zuende. aber schöne beschreibungen der stadt, wo wir wieder mal hinmüssen.

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Handbuch für Zeitreisende. Von den Dinosauriern bis zum Fall der Mauer (Hörbuch)

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guter reiseführer, hat uns bereits mehrmals gerettet vor peinlichkeit oder tod. oft weiß man ja nicht, was einen erwartet oder wie die einheimischen ticken. oft schauen wir hier rein und holen uns anregungen für die nächsten reisen. einiges ist natürlich gefährlich, vulkanausbrüche und krieg sind nicht so unseres, auch hier gibt das büchlein wertvolle tipps, zu welcher zeit es am besten ist, eine bestimmte zeit zu bereisen. ergänzt wird das ganze durch den hilfreichen informationsteil am ende.

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Sommerfest (Hörbuch)

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2014-03-11 19.19.35

wie schon in Radio Heimat geht es um – der Leser ahnt es – Heimat. Der arbeitslose Schauspieler will nur kurz nach Bochum und das Haus seiner Eltern verkaufen. Er trifft seinen alten Freunde und sein altes Leben. Es ist, als wäre er nie weg gewesen und doch ganz anders. Viel Bla und Bla, dazwischen skurrile Storys, die liegen im Ruhrgebiet nur so auf der Straße. Vor allem die Geschichte mit seiner ewigen, aber entfremdeten Freundin Charlie nervt. Das machen aber die abgefahrenen anderen Gestalten wieder wett. Alles in allem ziemlich seichte Unterhaltung, kann man sich anhören, muss man aber nicht.

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Genial dagegen. Kritisches Denken von Marx bis Michael Moore

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Den Ansatz und das Ziel des Buchs beschreibt Misik ganz gut selbst:

Am Ende ist hoffentlich deutlich: So unbestritten schwierig es heute auch ist, auf kluge Weise links zu sein, so ist Linkssein schlußendlich aber auch die einzige Weise, klug zu sein.

Und so geht es munter weiter. In schönen Worten beschreibt er da die Akteure, die Koryphäen des neuen Links: Antonio Negri, Michael Moore, René Pollesch, Naomi Klein, Slavoj Žižek – ihre Aussagen, ihre Wirkungen. Sogar Judith Holofernes von Wir sind Helden hat er mit aufgenommen in den illustren Kreis.

Dann geht er ausführlich auf die unterschiedlichen Protestformen ein: Demos wie Genua, Seattle. Konsumverweigerung, NGOs – er erzählt anschaulich von südeuropäischen Anarchisten, von Linksintellektuellen, von Marxisten. Es gibt heutzutage viel unterschiedliches Links, viel Buntes, weniger Schwarzweißes. Immer mit Fokus auf unsere Lebenswirklichkeiten. Immer mit Kapitalismus und Kapitalismuskritik. Dabei schreibt er so schöne Sätze, wie:

Das Callcenter ist vielleicht die paradigmatische und gleichzeitig paradoxeste Lokalität des postmodernen Kapitalismus: Chiffre für Kommunikation und Ort der Sprachlosigkeit zugleich.

Und dann geht es tief in die Geschichte, Marx, Brecht, Benjamin und – natürlich – Che Guevara. Der Held, der große Bruder aller Linken:

“Und auch die Verklärung und Vermarktung des Che als Posterboy der Revolution ist nicht nur Ausdruck leeren Romantizismus pubertierender Teenager, die in jeder Generation das volle Programm durchzumachen haben – Hendrix, Hesse, Guevara. Noch die leerste Geste dieser Art ist zumindest der Versuch, sich in eine Tradition zu stellen, sich eine Biographie zu geben, und ist eine Versicherung dafür, daß Sehnsüchte, für die solches nur eine Chiffre ist, nicht totzukriegen sind. Aber man sollte, dies vorausgesetzt, schon auch genauer hinsehen und im eigenen Interesse den Sinn schärfen für Mythen und deren Herkommen, dafür, daß da etwas in uns denkt.”

Eine Anleitung zum Linkssein ist dieses Buch nicht. Und so richtig deutlich wird es auch gar nicht, was das eigentlich sein soll: links zu sein. In einer Welt, in der jeder gegen irgendwas ist, ist jeder links. Bei Misik fehlt die Beschreibung dessen, was nicht links ist. Und eine Anleitung zum kritischen Denken ist es erst recht nicht, da ist die Marketingabteilung des Verlags übers Ziel hinaus geschossen. Eher ist es eine Verortung dessen, wo überall Kritiker sitzen, wo sie herkommen und wo sie hinwollen und wie sie das anstellen. Was wir selbst machen könnten. Das Buch schließt mit dem Resümee:

Rezepte gibt es nicht und auch keine Trampelpfade. Es gibt nur die Möglichkeit zu tun, was man für richtig hält, gegen das zu argumentieren, was man für falsch hält, zu ändern zu versuchen, was einen stört – und dann und wann etwas zu riskieren. Manchmal ein bißchen zu weit zu gehen, anstatt stets allzu kurz zu treten. Neugierig zu sein, was daraus entsteht. Auszuhalten, daß man im voraus nicht so genau weiß, wohin der Weg führt. Und im übrigen nicht zu vergessen, daß alle Auswege mit Irrtümern gepflastert sind. Risiken und Nebenwirkungen müssen in Kauf genommen werden – da helfen weder Arzt noch Apotheker. So ist die Welt – kein göttlicher Heilsplan, sondern eine Versuchsanordnung.

Auch empfehlenswert: die Website des Autors.