neues von am fliesentisch

vor einiger zeit schon mal gehabt, das deutsche fliesentischmuseum. aus dieser zeit datieren auch viele thesen, z.B. über die Korrelation zwischen Fliesentischbesitz und dem BMI des Nutzers. oder allgemeiner: je fliesentischiger eine wohnung, desto höher die unterschichtwahrscheinlichkeit resp. der auftritt in einer entsprechenden fernsehsendung. ein alter hut.

ausgesetzte Fliesentischplatte im Wedding (Januar 2009)

im wedding trifft man oft auf ausgesetzten sperrmüll, einfach abgestelltes und nicht zur-bsr-gebrachtes. traurig, weil unschön und assi, dieses verhalten. und manchmal ist auch ein fliesentisch dabei, so wie neulich:

ausgesetzter Fliesentisch (Okt 2011)

was sagt das über den ehemaligen besitzer aus? ob er sich einen komplett neuen flachbrettfliesentisch angeschafft hat? mit kurbel zum höhe verstellen? und modischen kacheln? oder hat er die soziale leiter erklommen und ist dem prekariat entkommen und versucht nun dies auch im wohnzimmermobiliar abzubilden? vorstellbar, allerdings wartet da schon das nächste problem:

ausgesetzter fliesentisch an der panke (juni 2009)

“Beate redet gern über Möbel
Und sagt: Ikea kommt mir nicht ins Haus
Bis auf den Tisch da, der ist von Ikea
Der sieht aber nicht nach Ikea aus
Respekt verdienen Menschen, die bei Ikea einkaufen
Ohne dass es nachher nach Ikea aussieht”

[Rainald Grebe: Dreißigjährige Pärchen]

polnischer fliesentisch (Okt 2011)

fliesentisch-stilleben (Febr 2009)

Man merkt schon, es wird nicht einfacher. lesen soziologen mit?

EDIT 15.09.2017: Offenbar gibt es das Fliesentischmuseum nur noch auf facebook.

Tatort: Mauerpark (2011) – Ritter & Stark

Gähn. ging ja gar nicht um hippe hipster auf dem flohmarkt, sondern um einen verlorenen sohn, der – als kind ausgesetzt – nun auf dem schrottplatz nebenan arbeitet. dafür schöne außenaufnahmen mit blick auf den wedding – immerhin. die story war geht so. bisschen psycho, sehr verwirrend, unglaubwürdig. das war wohl nix.

[xrr rating=3/7]

Unerhörte Freiheit: Arbeit und Bildung in Zukunft

erschienen: • ISBN: • Farbe:

ein essay, diese unerhörte form der meinungsäußerung. engler befasst sich mit dem grundeinkommen, denkt weiter, nicht auf ausgelatschten trampelpfaden, sondern geht eigene wege. durchaus nachvollziehbar, aber als leser hat man immer das gefühl hinterher zu stolpern, zurück gelassen zu werden. teilweise nicht nachvollziehbare und um sich drehende aussagen. im mittelpunkt immer der mensch, der das grundeinkommen bezieht: was passiert mit ihm, wie verändert er sich dadurch? und ist das beeinflussbar? wie muss sich die gesellschaft darauf vorbereiten? spannend, aber teilweise doch sehr knöchern zu lesen.

[xrr rating=5/10]

Neues aus Troja

wir leben in spannenden zeiten – ein satz, über den ich nun schon öfter gestossen bin. frank schirrmacher in der faz:

Wir leben in einer Zeit, in der Politiker die Unwahrheit sagen müssen, weil sie die Erwartungen von Finanzmärkten nicht beeinflussen wollen, die aber selbst nur wieder Abbilder von Algorithmen hochkomplexer Computersoftware sind.

zur zeit passiert soviel, da kommt man gar nicht mehr hinterher. die regierung trojanert und Hans-Peter Uhl redet antidemokratisches zeugs im bundestag:

“Es wäre schlimm, wenn zum Schluß unser Staat regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computerclub, es wird regiert von Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz verpflichtet sind.”

ich habe angst vor diesen sicherheitsbeamten – wo ist merkel und ihre getreuen hin? wo sind die abgeordneten des deutschen bundestags? verschleppt von diesen sicherheitsbeamten? tragen die schlapphüte und lange lodenmäntel? vielleicht agieren die auch im auftrag des bundestrojaners, einem sichselbstentwickelnden system? jenes system, dass schon griechenland und bald auch die EU auf dem gewissen hat?

übrigens rät die EU nun von rätingagenturen ab