aus dem tagebuch eines innenministers #2

samstag, 28.04.2007
im terroristen-internet bin ich fündig geworden, muss ja zu irgendwas gut sein. wir sollten also massiv an die öffentlichkeit gehen mit unseren anliegen, schlißlich sind weniger bürgerrechte auch gut für mehr bürger. ich schlage meinem referenten folgendes vor:

mehr staat in deinem leben! 

die umsetzung (guerilla):
die BKA-jungs laufen als frauen verkleidet (nakt!) vor öffentlichen gebäuden rum und verteilen aus riesigen taschen wanzen zum abhören und disketten mit dem trojaner drauf an das volk. dazu tanzen sie exstasisch zu techno-musik (dr. motte fragen!). andernorts brechen sie in wohnungen ein und installieren ein werbe-spiel des BKA auf dem rechner (der protagonist muss internet-terroristen belauschen und sich anschließend an soviele details wie nur möglich erinnern), dazu verteilen sie noch kondome. hach, das wird ein spaß! gleich mal dem beckstein stecken, der wird sich sicher freuen!

(alle tagebüchereinträge hier

DISCLAIMER: der autor ist durch und durch demokrat und findet das grundgesetz "richtig jut" und toll gemacht. er kann sich keine bessere staatsform vorstellen. er geht regelmäßig wählen und informiert sich über das politische leben in deutschland. zur meinungsbildung gehört aber auch kritik, und die übt er hier in satirischer form aus. solten Sie trotzdem einmal mit einem seiner artikel unzufrieden sein, so schreiben Sie ihm das in das kommentarfeld weiter unten. ihre daten werden vertraulich behandelt. was allerdings Ihre regierung damit macht, das ist verdammt nochmal Ihre sache. ähnlichkeiten mit real existierenden personen sind rein zufällig.

aus dem tagebuch eines innenministers

freitag, 27.04.2007
heute morgen aufgestanden. ach nee, geht ja garnicht. […] gestern abend wieder zu lange in der mielke-biografie gelesen. schlecht geschlafen, schlecht gefrühstückt. es klingelt an der tür. mein referent bringt das internet von heute. ganz schön viel papier. nichts mit barrierefrei, wie die sich immer selbstbeweihräuchern. und bei den werbungen sind garkeine postadressen, dabei sieht manches wirklich interessant aus. […] letztens hat einer (der sich auch noch als knüwer vom handelsblatt ausgab – pah!) ins internet geschrieben, wir politiker hätten garnichts verstanden, so ein rotz. […] jetzt regen sich alle auf, nur weil kollege schilly mal ein bischen mehr gemacht hat als dienst nach vorschrift. der trottel. muss ich natürlich erstmal zurück rudern und dementieren. diktiere ich meinem referenten: "Wir sind lieber auf der verfassungsrechtlich sicheren Seite". sehr schön, das muss reichen. […] woanders drucken sie jetzt t-shirts mit meinem kopf drauf und schreiben stuss drunter. und das dürfen die auch noch, die terroristen. wahrscheinlich sprengen die verrückten auch noch den reichstag, werde mal lieber nicht hingehen heute. geht eh' nur um doofe kinder, interessiert mich nicht. sollen sich andere drum kümmern. und wenn die wieder so einen bescheuerten hammelsprung machen, muss ich immer durchs halbe gebäude rollen. […] aber das grundgesetz sollten wir doch ändern, ich diktiere weiter: "Das Internet gewinnt bei der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus immer mehr an Bedeutung". schöner satz. und wie recht ich habe. […] die jungs vom BKA haben mir mal so eine elektronische post mit trojaner ausgedruckt. hätten die den nicht mit edding markiert, hätte ich den garnicht erkannt. klasse gemacht, das kriegen wir durch… zum glück ist jetzt erstmal verlängertes wochenende, ruhe vorm internet also!

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DISCLAIMER: der autor ist durch und durch demokrat und findet das grundgesetz "richtig jut" und toll gemacht. er kann sich keine bessere staatsform vorstellen. er geht regelmäßig wählen und informiert sich über das politische leben in deutschland. zur meinungsbildung gehört aber auch kritik, und die übt er hier in satirischer form aus. solten Sie trotzdem einmal mit einem seiner artikel unzufrieden sein, so schreiben Sie ihm das in das kommentarfeld weiter unten. ihre daten werden vertraulich behandelt. was allerdings Ihre regierung damit macht, das ist verdammt nochmal Ihre sache. ähnlichkeiten mit real existierenden personen sind rein zufällig. 

ab hier wirds peinlich:

gerade stand in der netzzeitung , dass demonstranten in den bundestag gesprungen sind. an sich kein große meldung, würde da nicht auch stehen, was im bundestag eigentlich an einem ganz normalen tag so abgeht. in chronologischer reihenfolge:

Die Opposition im Bundestag setzte zunächst eine Hammelsprung- Abstimmung durch, um die Anwesenheit von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu erzwingen. (kindergarten!)

– Bei einem Hammelsprung müssen die anwesenden Abgeordneten den Parlamentssaal verlassen und durch getrennte Türen für «Ja» oder «Nein» wieder betreten.

Der Hammelsprung ergab zwar eine Mehrheit gegen die Herbeirufung der Ministerin.

– Der amtierende Präsident stellte aber gleichzeitig fest, dass das Parlament mit weniger als 300 anwesenden Abgeordneten nicht mehr beschlussfähig war.

Er schickte daraufhin die Parlamentarier ins Wochenende.

eigentlich sollte es eine debatte über kinderbetreuung werden, es ging eher um eine demonstration vorschulischen verhaltens. pfui sag jetzt auch ich!

[update:] der text wurde inzwischen geändert, das ändert aber nichts an meiner kritik an unseren volksvertretern.

foto der woche 17|2007


© all rights reserved / picture with friendly permission from FOTOTiER

bin von dem photo immer noch ganz angetan. ich wußte ja nicht, dass sich dahinter noch mehr verbirgt, hier also ein kurzfilm über die dame, sehr sehenswert! und geheimnisvoll.

"A 60 year old record. A forgotten diva. A young music lover. A strange invitation. A decrepit villa. A grotesque dinner party. A gorgeous woman. And an evil surprise. The Day Sarah Gordon Bathed At My House is a 20 minute short movie, shot on 16mm in 2005, in german with english subtitles. Directed by Victor Holland, photographed by Frank Meyer, played by Jonas Laux, Anna Ruchy, Doris Egbring-Kahn, Johannes Kiebranz and Oliver Lloyd Boehm."

[youtube HvH3WwaelYc]

meta-huck

interessante frage (hatte ich mir vorher noch garnicht gestellt) und schön kurz geschrieben:

"Nutzer, die einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg besteuern, wollen auch am Unternehmenserfolg beteiligt werden und mitverdienen!" – dabei geht es um youtube, qype und vergleichbare dienste, die nur die kosten für die technik und den service haben, die user produzieren den content dagegen unentgeltlich und werden auch nicht an einem verkauf beteiligt.

User Generated Company ValueTeil 2

(via)