Filmkritik: The Darjeeling Limited (2007)

nach dem tod ihres vaters, begleiten wir die drei brüder whitman auf zugreise durch indien zu ihrer mutter und zu sich selbst. alles ist quietschbunt und absurd. es werden medikamente genommen, aber es geht nicht um drogen. die brüder sehen aus wie beatles, aber es geht nicht um musik. es werden verschiedene absichten und theorien diskutiert, aber keine sind wichtig. eigentlich weiß man gar nicht, was Wes Anderson und sagen will, aber ist auch egal. ein schöner film, der voller grotesker sitationen ist.

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Filmkritik: Don’t look up (2021)

ein film über wissenschaftlerinnen, die vor der nahen katastrophe warnen, aber nicht gehört werden? stattdessen von politik und medien erst ignoriert, beschimpft und dann verleumdet werden? eine korrupte regierung, die mit dem chef eines multinationalen tech-konzerns lieber geschäfte macht, als an das wohl der bürgerinnen zu denken? eine stumpfe masse, die sich ihre meinung von memes in sozialen medien organisiert? das ist so irre, wie es real ist. unser umgang mit corona und klimawandel findet genau so statt, wie im film skizziert. dabei greift er weitere aktuelle themen auf, überspitzt und kommentiert: trump, china, musk/zuckerberg/bezos, …

dazu viele bekannte schauspielerinnen, schnelle schnitte, witzchen, seitenhiebe. man wird gut unterhalten und der kloß bleibt im hals stecken. sicherlich kein meilenstein der filmgeschichte, aber ein wichtiger kommentar zum weltgeschehen.

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“Das Thema ist dermaßen hoch emotionalisiert, dass das Hirn auf eine Art Reptilienstufe zurückfällt. Sonst kluge Menschen würden völlig primitive Entscheidungen treffen”

(eine ärztin bei heute.at vom 17.11. über leute, die sich absichtlich infizieren, damit sie als genesen gelten und keine impfung brauchen)

venire contra factum proprium

als mäßig heranwachsender klaute ich mal in einem schäbigen plattenladen eine kassette. es war mitte neunziger und teil einer bösartigen mutprobe. böse, weil die anderen mich trotz erfolg nicht in ihre bande ließen. das corpus delicti – eine hastig eingesteckte kassette – fiel mir letztens beim aufräumen wieder in die hände:

tatsächlich habe ich sie nach dem raub oft gehört – wohl eher aus ermanglung an besserer musik als aus wahrem interesse. eingängiger synthiepop mit unverständlichem italienischem gesang

vorher hatte ich noch was gehört von der band. und der typo ist wohl keiner.

kürzlich las ich in einem renomierten magazin für popkultur und meinung einen artikel über die geschichte des duos. und frage mich, ob wir jemals wieder was hören werden von Federico Milano und Friedrich Brieselang?