pixelroiber tickt aus

weil das internet sich gerade eintickert: ich jetzt auch.

[06:00] nachdem die ganze nacht hindurch wichtige und empfindliche infrastrukturen meines auges blockiert waren, kann der zuständige einsatzleiter erstmals von einem erfolg sprechen: "wir haben die blockade gelöst, es gab immer wieder einzelne anfälle von akuter schläfrigkeit, aber durch den gezielten einsatz modernster technik, speziell dem sogenannten WECKER können wir nun einen störungsfreien tag erwarten."

[06:11] kaffee für die seele, mails und rss im halbschlaf checken und auf keinen fall bloggen. da kommt nur mist bei raus. es werden einzelne rufe nach frühstück laut, was ich erfolgreich unterdücken kann. die forderungen der kritiker sind auch wirklich überzogen.

[06:58] einsatzbereit und in voller kampfmontur für den tag, betrete ich den hinterhof. alles ruhig. ein vogel sitzt auf dem sperrzaun. durch einen gezielten bösen blick kann ich ihn verjagen. laut twitternd zieht er ab.

[07:10] sitze auf meinem fahrrad, der wedding schläft noch und ich rolle gemütlich am wasser lang. die marine in der panke lässt sich nicht blicken. murmelnd lobe ich ihre einsatzstrategie. ein fußgänger schaut verwirrt.

[07:30] erfolgreich kind abgeschoben. keine proteste. mit den anderen eltern kanstatierten rückzug geplant und erfolgreich durchgeführt. es flogen vereinzelt bunte holzklötze, doch die gewalttäter konnten schnell identifiziert und mit kakao ruhiggestellt werden. entgegen einer dpa-meldung hat ein kind nicht gesagt, dass es den obstkorb in den frühstücksraum tragen will.

[07:37] der örtliche polizeiabschnitt speit immer wieder neue einsatzkräfte aus. dienstbeginn. von den angekündigten hundertschaften sehe ich nichts. muss eine gezielte falschmeldung sein. ich warte an einer roten ampel.

[08:01] zweite kanne kaffee des tages. überlege mir ein neues blogposting. komme auf die idee, die unsitte mit den live-tickern zu verwursten. fange an mit schreiben […]

anmerkung: hier enden abrupt die aufzeichnungen. der autor ist wohl in eine der gefürchteten zeitschleifen geraten, weil er mal wieder so furchtbar selbstreferenziell war. selber schuld. außerdem muss er gleich arbeiten und begibt sich umgehend in die arme des kalten, nakten und grausamen  kapitalismus.


carsten ~ 7.06.2007 ~ berlin-wedding, berlingeschichten

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