nachruf auf einen treuen begleiter

eine ära ist zuende gegangen. wie aus sicheren quellen aus der abstellkammer berichtet, ist unser treuer begleiter, der staubsauger AEG Vampyrette 202 vor ein paar tagen seinen inneren verletzungen erlegen. er litt nicht lange und starb eines natürlichen todes, dem kurzschluss. nicht ohne dabei zünftig zu gurgeln und zu qualmen. seitdem schweigt er, den bauch noch mit der halbvollen tüte gefüllt, wartet nun auf den abtransport und die beerdigung in der orangenen tonne. der amtsarzt meinte, eine obduktion sei nicht erforderlich.

AEG Vampyrette 202

viele haushalte hat er uns begleitet, höhen und tiefen erlebt, unzählige wohnungen und umzüge mitgemacht, stets treu und ohne zu murren seinen dienst getan und ansonsten wenig auffällig und platzsparend in der ecke verharrt. seine herkunft: unklar. sein geburtsdatum: nicht verifizierbar. er war so eine konstante geworden, dass mit seinem tot niemand gerechnet hatte, aber so ist das nun mal im leben: auch die verlässlichsten müssen dereinst gehen.

wir wünschen dir eine gute reise, wo immer du auch landen mögest.

und als bonustrack ein video von einem, der zu viele staubsauger zu hause hat:

[youtube Vwjz1756Bvc]

staubgesaugt

nadja schlüter in der aktuellen titanic:

Die einzige Ecke, aus der man beim Staubsaugen nichts wegräumen muß, um dort saugen zu können, ist die Ecke, in der normalerweise der Staubsauger steht.

dem muss ich aber jetzt mal energisch widersprechen! denn ein großteil der zeit steht in der staubsaugerecke nämlich der staubsauger! dementsprechend ist es eher weniger wahrscheinlich, dass genau in jenem moment, in dem gesaugt wird, auch tatsächlich die staubsaugerecke frei ist. das ist mit einfachen statistischen mitteln auch nachzuweisen.

viel spannender jedoch ist die frage, ob die staubsaugerecke überdurchschnittlich sauber ist oder nicht. meinungen dazu?

übrigens: lesen sie auch dieses lesenswerte posting zum thema staubsauger.

abgesaugt

zwei wochen lang war er unser gast in der wohngemeinschaft. still war er zwar nicht gerade, doch reden konnte man kaum mit ihm. einsam und stur drehte er seine runden im zimmer und verrichtete stoisch seinen dienst. essen brauchte er nicht, er war sehr pflegeleicht. nur ab und zu mussten wir ihn reinigen, weil er voll war. dafür hat er aber auch jedes zimmer gründlich gereinigt. auf wunsch sogar mit UV-licht. ganz alleine hat er seinen weg gefunden. jedes mal, wenn er auf ein hinderniss stiess, hat er es umfahren und eben woanders weiter gemacht. so geht das:

der saugroboter cleanmate qq-2 wurde mir freundlicherweise zur verfügung gestellt von der firma infinuvo deutschland.

berlins burning?

es ist ein komischer sport, der da seit monaten in berlin getrieben wird: autos anzünden. jede pressemitteilung der polizei endet mit “der staatsschutz ermittelt…” und obwohl schon der eine oder andere täter gefasst wurde, aufhören wird das nicht so schnell. und ob alle täter einen linksextremistischen hintergrund haben oder nur autos anzünden, ist genauso nicht geklärt. mehr dazu auch hier.

im netz gibts schon länger eine visuelle übersicht der taten. doch die wirklichkeit sieht brutaler aus. und es darf stark bezweifelt werden, ob diese angeblich politische taten überhaupt irgendwelche politischen erfolge haben. denn geschädigt werden doch nur versicherungen, die das dann mit beitragserhöungen umlegen. außerdem entstehen dadurch erhöhte kosten für feuerwehr, straßenreinigung, usw. und nicht vergessen werden darf die massive gefahr für die gesundheit der anwohner. wer einmal den beißenden geruch von brennendem kunststoff in der nase hatte, der weiß, wovon ich rede.

und auch wenn ich durchaus für kritik bin und widerstand und politischen aktionismus – ein brennendes auto ist ungefähr so effektiv wie eine demonstration vor dem arbeitsamt für mehr arbeit und darüber hinaus noch ungleich gefährlicher für andere.

eindrucksvolle bilder von einem brand und den anschließenden löscharbeiten finden sich in diesem flickr-set.

brandanschlag
[Bildquelle: © Alle Rechte vorbehalten.
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Markus / CHW / SPREEPICTURE ]

tagesspiegel: a…offen und ignorant

ich mag diese stadt nicht. viel zu trostlos sieht sie aus, viel zu aufgeräumt, die stadtreinigung ist dauernd unterwegs, und die architektur ist langweilig und die kaufhäuser viel zu grau, die menschen sind entweder versnobte arschlöcher oder kleinbürgerliche langweiler, internationalen flair sucht man hier vergebens, es weht einem kleinstädtischer mief an jeder straßenecke entgegen, der preußische obrigkeitsstaat wartet an der nächsten roten ampel und es bleibt die erdrückende erkenntnis: weltstadt geht anders.

herr matthies, was ist eigentlich ihr problem?