print stürbt

Frankfurter Rundschau, FTD, Impulse und Börse Online – das geht noch viel zu langsam. das letzte mal habe ich mir vor ein paar wochen eine zeitung gekauft und sie nahezu ungelesen in den papierkorb gesteckt. keine links, keine updates, schlampig recherchierte und zusammen geschriebene agenturmeldungen – solange print keine qualität mehr liefert, darf es sang- und klanglos untergehen. auch in der u-bahn: vorbei die zeiten, als alle mit BZ und Kurier und selten auch mal tagesspiegel und taz beschäftigt waren. ich finde das nicht traurig und sogar positiv für bäume. damit wir uns nicht falsch verstehen: die anforderungen an den journalismus waren noch nie so hoch, eine schwemme an infos gilt es in kurzer zeit auszuwerten und zu gewichten, das ist nicht einfach, will man kein boulevard sein. aber es ist auch eine herausforderung. und wer das schafft, der wird auch publiziert oder publiziert selbst. im internet, wo sonst?

gerade eben ein probeabo der frankfurter rundschau bestellt

schon allein wegen völkerverständigung, roland koch im speziellen und hessen im allgemeinen. um vorurteile abzubauen. und überhaupt: print ist garnicht tot, sondern immernoch der beste zeitvertreib für lange arbeitswege. und die FR habe ich glaube ich noch nie gelesen, wird langsam zeit.

LIDL zockt den Pfandschlupf ab

jetzt ist schon wieder was passiert. und schon wieder ist LIDL involviert. und ich bin darauf reingefallen. na toll. da verkauft also unser lieblings-LIDL fläschken, die so aussehen, wie normale. doch in wahrheit sinds pfandflaschen für 25cent. und bringt man die zurück, werden die meist nur mit 8cent erstattet. die differenz von 17cent nennt man pfandschlupf und der landet in den taschen der LIDL-funktionäre. skandal, das.

[in eigener sache:] warum bloggen für den arsch ist und ich nicht davon lassen kann

mal ehrlich, da schreibe ich nun schon seit mehr als zwei jahren rum hier. die leserzahlen sind niedriger als die witze von mario barth und das layout/theme inzwischen so löchrig und unsauber und unansehnlich wie amy winehouse. immerhin läuft die datenbank rund und spuckt nicht allzu viele fehler aus. das themenspektrum ist ähnlich weit wie am anfang, wenigstens das konnte ich mir bewahren. kommentare gibts auch einige (danke!danke! an meine treuen leser) und so schreibe ich inzwischen wieder fast jeden tag hier rein, und wenn es nur ein interessantes bild ist. was aber immer wieder unterschätzt wird: auf einen geposteten artikel kommen hundert gelesene. aber ich will hier nicht rumheulen. was ich eigentlich sagen wollte: ich will wegen von tagesaktuellen links, von diesen unsäglichen pressemeldungen oder schnellen klicks. hin zu eher nachgedachten artikeln. mehr politik, mehr meinung und recherche. soviel zum wunschdenken. mal sehen, was draus wird. und ich muss endlich mal die tags, das datum und die kommentarfunktion unter den artikeln richtig anzeigen lassen. sieht ja gruselig aus. so, und nun bald wochenende. ich wünsch euch was.

berlins burning?

es ist ein komischer sport, der da seit monaten in berlin getrieben wird: autos anzünden. jede pressemitteilung der polizei endet mit “der staatsschutz ermittelt…” und obwohl schon der eine oder andere täter gefasst wurde, aufhören wird das nicht so schnell. und ob alle täter einen linksextremistischen hintergrund haben oder nur autos anzünden, ist genauso nicht geklärt. mehr dazu auch hier.

im netz gibts schon länger eine visuelle übersicht der taten. doch die wirklichkeit sieht brutaler aus. und es darf stark bezweifelt werden, ob diese angeblich politische taten überhaupt irgendwelche politischen erfolge haben. denn geschädigt werden doch nur versicherungen, die das dann mit beitragserhöungen umlegen. außerdem entstehen dadurch erhöhte kosten für feuerwehr, straßenreinigung, usw. und nicht vergessen werden darf die massive gefahr für die gesundheit der anwohner. wer einmal den beißenden geruch von brennendem kunststoff in der nase hatte, der weiß, wovon ich rede.

und auch wenn ich durchaus für kritik bin und widerstand und politischen aktionismus – ein brennendes auto ist ungefähr so effektiv wie eine demonstration vor dem arbeitsamt für mehr arbeit und darüber hinaus noch ungleich gefährlicher für andere.

eindrucksvolle bilder von einem brand und den anschließenden löscharbeiten finden sich in diesem flickr-set.

brandanschlag
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Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Markus / CHW / SPREEPICTURE ]