Filmkritik: Oh Boy! (2012)

ein schöner berlin-film. eine odyssee durch die große stadt an einem einzigen tag. ein zielloser irrt herum und findet nichts. aber nicht melancholisch, sondern mutig, offenen auges und kopfschüttelnd. voll mit groteskem humor. keine liebeserkläung an diese stadt, aber eine schöne dokumentation. wunderbar, zeitlos. ernster als herr lehmann, aber ehrlicher.

[xrr rating=7/7]

Tatort: Nie wieder frei sein (2010) – Leitmayr & Batic

Ein Prozess zu einer Vergewaltigung führt zu einem Freispruch und niemand ist glücklich darüber. Im Folgenden werden die Folgen für die Opferfamilien und den Vater des Angeklagten analysiert. Ganz nüchtern. Selbst die Kommissare sind geteilter Meinung. Ein weites Feld, ätzend für alle, gewinnen wird niemand. Düsteres, aber grandioses Schauspiel.

Die taz jubelt:

In seinem Fernsehkrimi geht [Regisseur Christian Zübert, Anm. d. Verf.] nun weit über die Grenzen des üblichen Primetime-Problemplauschs: Wie er hier die Grundlagen des Rechtsstaates schmerzhaft auslotet, ohne dabei in dumpfen Populismus zu verfallen, ist furios. Eine juristische Tragödie.

+++ LINK +++ Erstausstrahlung: 19.12.2010

[xrr rating=7/7]

Übrigens: der Film danach (“Hardcover”) war auch von Regisseur Christian Zübert, ganz witzig.