Tatort: Der Duft des Geldes (1999) – Stoever & Brockmöller

Ein kleines Stückchen deutsche Geschichte ist das. Es war 1996, da gab es ein großes Bohei um die T-Aktien ((wikipedia.org: T-Aktie)) – als Volksaktien ((wikipedia.org: Volksaktie)) wurden sie bezeichnet und von vielen Erst- und Kleinanlegern gezeichnet. Manfred Krug ((wikipedia.org: Manfred Krug)) war damals die Gallionsfigur der Kampagne. Drei Jahre später – die Aktie legte performierte in der Zwischenzeit steil nach unten – korrigierte Herr Krug seine Meinung und legte einen sehr Anlegerfreundlichen Tatort aufs Parkett, dass die Dielen nur so knarrten. Es ging um einen pösen Unternehmer, der zweifelhafte Finanzanlagen vertickte. Und um einen Toten, dem ebendiese Anlagen geklaut wurden. Um eine durchtriebene Sängerin und ihren nervösen Manager und um die ukrainische Putzfrau und ihren spurlos verschwunden Freund. Alles sehr spannend, zugegeben. Aber die moralischen Kommissare nerven ein wenig, dauernd wettern sie gegen den Spekulanten, haben aber nichts in der Hand gegen ihn. Hetzen die Sachbearbeiterin aus der Abteilung Wirtschaftskriminalität gegen ihn und können am Ende nur zusehen, wie er selbst ohne blauem Auge davon kommt. Das realistische Bubenstück appelliert an die Vernunft und kann doch nichts gegen Betrügereien unternehmen.

Übrigens hat Manfred Krug 2007 öffentlich bereut:

“Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind.” ((stern.de: Krug entschuldigt sich bei T-Aktionären))

Link ((daserste.de: Der Duft des Geldes (©NDR))) +++ Erstausstrahlung: 29.08.1999

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