Filmkritik: Captain Fantastic (2016)

leider etwas zu vorhersagbares märchen über eine aussteigerfamilie, die alles moderne ablehnt, aber unbeabsichtigt durch den tod der mutter mit dieser moderne konfrontiert wird. was nach cultureclash und amüsant klingt, ist leider traurig und wenig substanziell. die kapitalismuskritik darf der/die achtjährige vortragen, sodass das publikum schmunzelt, danach folgt nur dezente konsumkritik und scherze über fettleibigkeit. am ende bleiben schöne landschaftsaufnahmen, musik und die selbstbestätigung der amerikaner auf ihr selbstbestimmungsrecht. es hätte ein kritischer film werden können, so ist es nur seichte unterhaltung.

Filmkritik: Blue Jasmine (2013)

huch, schon wieder ein Woody Allen. eine frau stürzt ab, nachdem ihr mann wegen illegaler geschäfte im gefägnis landete und selbstmord beging. schön ist dieser absturz nicht, aber man kann auch nicht wegschauen. sie zieht zu ihrer schwester, veruscht sich neu zu verlieben, arbeitet, will studieren. aber sie scheitert an allem, was sie auch nur anfängt. am ende sitzt sie selbstgesprechend auf einer bank, es gibt keine lösung, keine perpektive. das klingt jetzt vielleicht zu hart, tatsächlich hat der film auch seine absurden momente. im grunde ist er auch gesellschaftkritisch, aber welcher film ist das nicht?

Filmkritik: Mindnight in Paris (2011)

Ich glaube, ich komme langsam ins Alter, in dem man Woody Allen-Filme versteht. Das kann man auch gut finden. Vorliegender Fall ist ganz nett, hatte mir aber mehr erwartet. Die Lovestory um die frisch Verlobten, die mit ihren Eltern aus den USA nach Paris kommen und sich auseinanderleben, ist ganz witzig. Die Geschichte um die nächtlichen Trips in die Pariser Vergangenheit mit den ganz Großen der 20er Jahre dagegen ist toll. Literarische Zeitreise zu den Koryphäen. Das macht Spaß, ist großartig und überzeugend gespielt.

Ein netter Film, ja. Aber kein Überflieger und eigentlich auch keinen Oscar wert. Aber vielleicht bin ich ja doch noch zu jung für Woody Allen.

Filmkritik: Argo (2012)

Nette Verfilmung einer CIA-Operation rund um die Geiselnahme von Teheran 1979-81. Mit Unterstützung aus Hollywood gelingt es einem bärtigen Ben Affleck-Hipster-Spion sechs Geiseln aus dem revolutionären Iran zu schleusen. Alles ganz lustig und dramatisch, nur eben ein bisschen zu einseitig und unreflektiert. Spannende Unterhaltung mit ein bisschen CIA-Werbung.

[xrr rating=4/7]

wikipedia | imdb

Filmkritik: Ruby Sparks (2012)

was ein schöner, etwas verwirrender film über einen schauspieler, dessen protagonistin plötzlich bei ihm einzieht. teilweise etwas verdreht und unlogisch, aber vielleicht habe ich auch nicht alles verstanden. mit einem wunderbar überdrehten antonio banderas.

[xrr rating=5/7]